

Bündner Grosser Rat bestätigt Sprachpolitik der Regierung

Ein Vorstoss mit der Forderung nach der Erarbeitung einer kantonalen Sprachpolitik schoss ins Leere.
Der Vorstoss wurde zwar oppositionslos und mit 115 Stimmen an die Regierung überwiesen, aber gleichzeitig als erledigt abgeschrieben.
Der Erstunterzeichner der Eingabe, SP-Grossrat Tobias Rettich, hatte der Regierung in seinem Auftrag vorgeworfen, der dreisprachige Kanton Graubünden verfüge nicht über eine konsolidierte Sprachpolitik.
In der Debatte am Dienstag im Rat gab sich Rettich wesentlich zahmer. Es brauche Verbindlichkeiten und es gehe darum, Ressourcen zielgerecht einzusetzen, sagte er.
«Wir sind viel weiter»
Die Regierung hatte schon in der schriftlichen Antwort ausführlich beschlossene und in Aussicht stehende Massnahmen zur Förderung namentlich des Italienischen und Rätoromanischen dargelegt.
Regierungsrat Jon Domenic Parolini (Mitte) ergänzte diese Ausführungen im Rat mit weiteren Beispielen.
Eine Strategie auszuarbeiten sei nicht nötig. «Wir sind viel weiter», betonte der Vorsteher des Erziehungs-, Kultur- und Umweltschutzdepartements.
Der Kanton sei mitten in der Umsetzung verschiedener Massnahmen.
Neu geschaffene Fachstelle Mehrsprachigkeit
Wobei Parolini einräumte: «Es gibt schon Sachen, die nicht so funktionieren, wie sie in einem dreisprachigen Kanton funktionieren sollten.»
Gemeint waren gewisse Defizite in der kantonalen Verwaltung, wo beispielsweise die Stellenausschreibung nicht konsequent mehrsprachig erfolgt.
Eine neu geschaffene Fachstelle Mehrsprachigkeit soll mithelfen, die Defizite zu eruieren und zu eliminieren.