

Sonnenenergie vom Schulhausdach bis zur Steckdose

Warum ist Sonnenenergie so wertvoll? Wie wird Sonnenenergie in Strom umgewandelt? Und was kann jeder einzelne für den Klimaschutz tun? Die Energiestadt GOLD Cham, die Vereinigung für Sonnenenergie SSES und die Firma Furrer Solartechnik Cham haben diese Fragen mit den 5. und 6. Klassen des Schulhauses Städtli 1 am Tag der Sonne vom 2. Mai angeschaut.
Das Interesse war deutlich spürbar: Die Klimastreiks der Jugendlichen auf der ganzen Welt sind auch den Primarschülerinnen und -schülern des Städtli 1 nicht entgangen. Als Franz Künzli von der Vereinigung für Sonnenenergie SSES über das Potential der Sonnenenergie sprach, hörten die Schülerinnen und Schüler aufmerksam zu. «Solarenergie ist praktisch unbegrenzt vorhanden», erklärte der ehemalige Solarinstallateur, der schon in vielen Ländern Photovoltaikanlagen gebaut hat. Mit einem einfachen, selbstgebauten Modell verdeutlichte er das Verhältnis zwischen bestehender Sonnenenergie und tatsächlich genutzter Sonnenenergie. «Wir sollten mehr Sonnenenergie nutzen und sorgsam damit umgehen», das war die Kernbotschaft von Franz Künzli. Aufgrund eines Solarlogs konnte er den Schulklassen aufzeigen, wie sich schönes oder schlechtes Wetter auf die Stromproduktion auswirkt oder zu welchen Tageszeiten am meisten Strom verbraucht wird.
Mit kleinen Dingen anfangen
«Energiesparen lohnt sich eigentlich immer», betonte Franz Künzli. Stromsparen sei für ihn nicht nur eine Geldsache, sondern eine «Haltungssache». Jeder könne Verantwortung übernehmen, auch mit ganz kleinen Dingen im Alltag. Mit Humor statt mit erhobenem Zeigefinger zeigte der Experte, wie jeder von uns etwas Energie sparen kann. Die Kinder konnten aus einem Topf verschiedene Alltagsgegenstände herausfischen und den Handlungsraum im Bereich Klimaschutz erörtern: einen Teddy-Bären mit flauschigem Schal, einen Pfannendeckel, einen Wasserhahn, eine Steckleiste, ein Strommessgerät, einen Fenstergriff und auch eine Alu-Dose. Bei jedem Gegenstand diskutierten die Schülerinnen und Schüler, wie und wo sie Energie sparen könnten.
Solarinstallateur erklärt Photovoltaik
Der Solarinstallateur André Furrer von der Firma Furrer Solartechnik Cham erklärte den 5. und 6. Klassen, wie die Sonnenenergie im Schulgebäude Städtli 1 vom Dach bis zur Steckdose gelangt. Beantwortet wurden verschiedenste Fragen: z.B. zur optimalen Ausrichtung der Photovoltaikmodule, zur Wetterfestigkeit und zu den Kosten einer Photovoltaikanlage. Auch der Besuch des Technikraumes mit einem Wechselrichter, der die Sonnenenergie in Energie für das Stromnetz umwandelt, durfte nicht fehlen. André Furrer liess dabei die interessanten Berufsmöglichkeiten in der Solarbranche nicht unerwähnt: «Der Wirtschaftsbereich Solarenergie bietet jungen Menschen heute und in Zukunft vielseitige und abwechslungsreiche Arbeitsplätze.»
Umweltbildung in der Schule – ein zentrales Anliegen
Für den Bereich Umwelt der Einwohnergemeinde Cham und für die Schulen Cham ist Umweltbildung in der Schule ein zentrales Anliegen. Mit verschiedenen Projekten werden Kinder und Jugendliche für die Themen Energie und Ressourcen-Schonen sensibilisiert. «Wer sich schon im Kindes- und Jugendalter mit Umweltthemen befasst, hat ein besseres Verständnis für den Klimaschutz bzw. den sorgsamen Umgang mit unserer Umwelt im Allgemeinen», davon ist Drin Alaj, Vorsteher Verkehr und Sicherheit überzeugt.