

Pilotversuch mit neuen Recyclingstationen im Chamer Hirsgarten

Die verstärkte Nutzung des öffentlichen Raums führt auch in Cham dazu, dass mehr Abfall zurückbleibt. Deshalb verstärkt die Einwohnergemeinde Cham ihre Anstrengungen zur Schonung der Umwelt und gegen das unachtsame Liegenlassen von Güsel.
Neue Recyclingstationen im Hirsgarten ermöglichen in einem Pilotversuch künftig, Wertstoffe separat zu entsorgen. Über eine definitive Einführung wird im Herbst entschieden.
Aufgrund der Corona-Einschränkungen hat sich die Bevölkerung im vergangenen Jahr häufiger im öffentlichen Raum aufgehalten. Spaziergänge, Familien-Picknicks, ausgedehntere Aufenthalte mit Ver-pflegung dank zunehmenden Take-Away-Möglichkeiten oder Spielnachmittage mit Kindern am See unter Einhaltung der erforderlichen Schutzmassnahmen waren für viele Chamerinnen und Chamer wichtige Erholungsmöglichkeiten. Dadurch wurde allerdings auch mehr Abfall generiert. Im Spitzen-monat August 2020 landeten in Cham 4365 Kilogramm Abfall in den öffentlich aufgestellten Abfallbehältern. Das waren rund 50 Prozent mehr als im Vorjahr und rund ein Drittel mehr als im Jahr 2018.
Mehr Recycling, weniger Littering
Neu hat der gemeindliche Werkhof nach Ostern im Chamer Hirsgarten zwei Recyclingstationen installiert. Die Besucherinnen und Besucher des begehrten öffentlichen Raums können dort künftig Glas, Pet-Getränkeflaschen und Aluminiumdosen separat entsorgen. Solche wiederverwertbaren Stoffe fallen in den Parkanlagen am See erfahrungsgemäss in grossen Mengen an. Bisher wurden diese nicht getrennt, sondern zusammen mit dem übrigen Abfall verbrannt.
Mit den versuchsweise aufgestellten Recyclingstationen will die Gemeinde die Umwelt entlasten und in einem späteren Schritt die Entsorgung erleichtern. Als engagierte Energiestadt GOLD ist Cham bestrebt, möglichst viele Wertstoffe wiederzuverwerten. Das schont die nicht erneuerbaren Ressourcen, reduziert den Kohlendioxid-Ausstoss und spart Energie. Die neuen Recyclingstationen machen es somit der Bevölkerung noch einfacher, einen Beitrag zum Klimaschutz zu leisten.
Entsorgung von Alu, PET und Glas
Die langjährigen Erfahrungen z.B. bei Bahnhöfen zeigen, dass Trennsysteme breit akzeptiert sind und auch genutzt werden. An den Recyclingstationen im Hirsgarten können neben Aluminium und Pet-Getränkeflaschen zusätzlich auch Glasflaschen separat entsorgt werden.
«Leere Flaschen machen gewichtsmässig einen bedeutsamen Anteil des Abfalls aus», sagt Roger von Ah, Bereichsleiter Werkhof der Gemeinde Cham. «Für uns war es wichtig, dass die Bevölkerung auch den Wertstoff Glas einfach und umweltgerecht entsorgen kann, wie sie das bereits an den gemeindlichen Glassammelstellen tut.»
Zudem wird die Verletzungsgefahr durch Scherben von zerbrochenen Flaschen auf dem Parkgelände reduziert. Für den Werkhof bedeutet die getrennte Entsorgung der Abfälle im Pilotversuch eine gewisse Mehrarbeit.
«Ein sauberes Cham und die Schonung der Umwelt sind uns diesen Zusatzaufwand wert», sagt Werkhofleiter Roger von Ah. Die Recyclingstationen werden wie die übrigen rund 300 Abfallbehälter in der Gemeinde im Rahmen der «Güsel-Tour» täglich geleert.
Pilotversuch bis im Herbst
Die zusätzlichen Recyclingstationen sind ein Pilotversuch. Im Herbst wird die Gemeinde die Ergebnisse auswerten und über das weitere Vorgehen entscheiden. Sind die Auswirkungen positiv, ist eine Ausweitung des Systems auf zusätzliche Standorte denkbar. Reduziert sich die Abfallmenge deutlich, können sogar Abfallbehälter für Gemischtabfall entfernt werden. Erfahrungen in anderen Städten zeigen, dass mehr getrennt wird, wenn weniger herkömmliche Behälter zur Verfügung stehen.
Sensibilisierte Chamer Bevölkerung
Der Erfolg hängt vor allem vom Mitmachen der Bevölkerung ab. Mit Plakaten werden die Hirsgarten-Besucherinnen und -Besucher deshalb motiviert und auf die Standorte der Recyclingstationen aufmerksam gemacht. Gemeinderat Drin Alaj ist optimistisch: «Die Chamerinnen und Chamer haben in der Vergangenheit bewiesen, dass sie ein hohes Bewusstsein für die Abfallproblematik haben», sagt der Vorsteher Verkehr und Sicherheit.
«Wir sind überzeugt, dass die neuen Recyclingstationen auch einer neuen Sensibilisierung gleichkommen, damit alle am gleichen Strang ziehen – für unsere Umwelt und ein sauberes Cham.» «Mitenand CHAMers besser»: Das Motto der Gemeinde gilt auch beim Abfallsammeln und -trennen. Damit die wertvolle Freizeitanlage am See noch lange erhalten bleibt und bei jedem Besuch Freude bereitet.