Kanton Zug lässt unterirdische Schutzanlage Werkhof in Cham so ausrüsten, dass dort im Notfall innert vier Wochen 175 Flüchtlinge untergebracht werden können.
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Blick auf die Zuger Gemeinde Cham. - keystone
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Er investiert dafür 50'000 Franken und hat für die Notfallplanung zwei weitere Anlagen definiert. Derzeit sind rund 820 Personen aus der Ukraine mit Schutzstatus S im Kanton Zug untergebracht. Sie leben in kantonalen Unterkünften, Gastfamilien und leerstehenden Wohnungen. Bis anhin habe Zug genügend Wohnraum für die Ankömmlinge zur Verfügung stellen können, teilte die Direktion des Innern am Freitag, 16. September 2022, mit.

Die weitere Entwicklung sei aber ungewiss, der Kanton rechne mit zwei Szenarien. Im ernsteren Falle würden Zug bis Ende Jahr insgesamt 1800 Menschen zugewiesen. Komme es so weit, müsse der Kanton die Notfallplanung auslösen und Flüchtlinge auch unterirdisch unterbringen.

Die Zivilschutzanlage Werkhof wird nun von Zivilschutz und Militär vorbereitet. Sollten auch diese Kapazitäten ausgeschöpft sein, könnten die Schutzanlagen Schluecht in Cham mit 50 Plätzen und die Anlage Sternmatt II in Baar mit 320 Plätze in Betrieb genommen werden.

Unterirdischen Unterkünften seien die letzte Option

Die Nutzung von unterirdischen Unterkünften sei das letzte Mittel und nur eine vorübergehende Lösung, bis genügend oberirdischer Wohnraum zur Verfügung stehe, heisst es in der Mitteilung. Sollte die Notfallplanung in Kraft treten, hätten die Beschulung und Integration keine Priorität mehr; es ginge dann darum, die grosse Anzahl Geflüchteter unterzubringen.

Die Investitionen in die Anlage in Cham komme auch dem Zivilschutz, der Feuerwehr und den Vereinen zu Gute. Diese nutzten diese als Ausbildungsstätte oder für Veranstaltungen.

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