

Chamer Raumentwicklungskonzept nimmt Formen an – auch Kids reden mit

Seit rund einem Jahr arbeitet die Einwohnergemeinde Cham auf verschiedenen Stufen und in vielfältiger Art und Weise an der Ortsplanungsrevision. Ein wesentlicher Bestandteil davon ist das Raumentwicklungskonzept (REK), welches auch von der Bevölkerung mitgetragen werden soll.
«Die räumliche Entwicklung von Cham definiert das künftige Arbeits- und Lebensumfeld aller Menschen, die in Cham wohnen und arbeiten», begründet Rolf Ineichen, Gemeinderat von Cham und Vorsteher der Abteilung Planung und Hochbau, «deshalb ist es uns ein grosses Anliegen, das Raumentwicklungskonzept gemeinsam mit der Bevölkerung zu entwickeln». Dazu fand Mitte September 2019 ein erster öffentlicher Mitwirkungsanlass statt.
An dieser sogenannten Auftaktkonferenz diskutierten über 100 Personen, darunter auch erfreulich viele junge Menschen, intensiv über Cham und die Zukunft – und lieferten dabei wichtige Erkenntnisse, welche räumlichen Qualitäten Cham in Zukunft haben soll.
Zukunftswerkstatt mit ABC-Schützen
Damit auch die jüngsten Chamerinnen und Chamer ihre Wünsche für die Zukunft von Cham miteinbringen können, hat die Jugend- und Gemeinwesenarbeit nun in den vergangenen zwei Monaten in verschiedenen Chamer Primarschulen Zukunftswerkstätten durchgeführt. 70 Kinder wirkten dabei jeweils einen ganzen Tag intensiv mit und zeigten mittels eines dreiphasigen Prozesses ihr Zukunftsbild von Cham.
So konnten die Schülerinnen und Schüler zuerst bemängeln, was in Cham fehlt oder nicht gut läuft und somit Spannungsfelder definieren. Danach durften die Kinder fantasieren und sich perfekte Situationen ausmalen.
Abschliessend mussten sie daraus möglichst realitätsnahe Ziele definieren. Mit dieser Methodik entstand beispielsweise aus dem Spannungsfeld «Natur, Autos, Umweltschutz» zuerst die Fantasie eines gläsernen Baumhauses und daraus die konkrete Forderung, dass es «mehr grün als grau» braucht bzw. Häuserfassaden und -dächer begrünt werden sollen.
Insgesamt hoben die Kinder folgende Themenbereiche in ihren Wünschen hervor: Die Vernetzung, insbesondere für den Fuss- und Veloverkehr, die Ökologie und damit verbunden die Förderung des Grünraumes sowie die Möglichkeit, sich zu Bewegen und damit verbunden die Stärkung des öffentlichen Raumes.
«Es ist schön und spannend zu sehen, dass sich die Wünsche der Kinder stark mit den im Vorfeld gesammelten Ideen und Visionen der Erwachsenen und Jugendlichen decken», meint Mirjam Landwehr, Projektleiterin Raumplanung der Einwohnergemeinde Cham, «und es freut uns sehr, dass unsere externen Planer diese Inputs zu einem stimmigen Gesamtkonzept zusammenfügen konnten».
Vielfältige Wünsche verdichtet zum Konzept
Seit September arbeiten die Planer intensiv am Entwurf des Raumentwicklungskonzepts. Ein Expertenteam aus Städtebau, Freiraum- und Raumplanung hat gemeinsam mit Verwaltung und Politik die Ideen und Visionen aus der Auftaktkonferenz, der Kinderpartizipation sowie weiteren Analysen und Stimmungsbildern in eine Form gegossen.
«Der Mitwirkungsanlass hat unseren Rucksack prall gefüllt – nicht nur mit handfesten Resultaten, sondern auch mit einem Gefühl dafür, wie die Menschen in Cham leben und arbeiten», schwärmt Kornelia Gysel, Architektin und Städtebauerin. Diesen gefüllten Rucksack galt es zu verarbeiten, zu diskutieren und zu verfeinern.
In diesem Zusammenhang sei die Priorisierung der Themen, welche die Teilnehmenden am Anlass selber vorgenommen haben, sehr wertvoll gewesen, erklärt sie weiter.
Ergebniskonferenz bietet nochmals Möglichkeit zum Mitwirken
Am Samstag, 28. März 2020, wird der Entwurf des Raumentwicklungskonzeptes soweit gegoren sein, dass er der Öffentlichkeit vorgestellt und zur Diskussion unterbreitet werden kann. Dann wird die gesamte Bevölkerung die Möglichkeit haben, den Entwurf weiter zu formen und so nochmals die Zukunft von Cham aktiv mitzugestalten.
«Wir freuen uns auf diese Veranstaltung und hoffen sehr auf eine so grosse, gut durchmischte und dynamische Gruppe, wie wir sie an der Auftaktkonferenz empfangen durften» meint Gemeinderat Rolf Ineichen. Weitere Infos finden sich auf www.cham.ch/ortsplanungsrevision.