Wie die Gemeinde Cham mitteilt, hat sie ein Massnahmenpaket verabschiedet, um die drohende Energiemangellage zu verhindern.
Cham im Kanton Zug. - Keystone
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Die Einwohnergemeinde Cham will ihrer Vorbildfunktion gerecht werden und einen Beitrag zur Verhinderung der Energiemangellage leisten.

Eine interne Arbeitsgruppe hat einen umfangreichen Massnahmenkatalog erarbeitet, welchen der Gemeinderat nun beschlossen hat.

Dieses Massnahmenpaket stützt sich auf die Empfehlungen des Bundes, des Kantons Zug sowie verschiedener Fachstellen.

«Jede Kilowattstunde zählt, jeder Beitrag hilft. Wir wollen und müssen ein Zeichen setzen», sagt Gemeindepräsident Georges Helfenstein.

Begrenzte Raumtemperaturen

Die wirksamste und gleichzeitig spürbarste Sparmassnahme ist die Temperaturreduktion in Innenräumen um rund 2 Grad.

Alle Büros, Aufenthalts- und Schulzimmer in den Verwaltungs- und Schulgebäuden der Einwohnergemeinde Cham werden ab Anfang November nur noch auf 20 Grad geheizt.

Um das so gewonnene Sparpotenzial bestmöglich auszuschöpfen, wird der Verwaltungsbetrieb zwischen Weihnachten und Neujahr wie vom Regierungsrat empfohlen zudem heruntergefahren.

Die Gemeindeverwaltung bleibt vom 24. Dezember 2022 bis 2. Januar 2023 zu, um die Raumtemperatur in den Verwaltungsgebäuden und Schulhäusern während dieser Zeit sogar auf 18 Grad zu beschränken.

Im Hallenbad Röhrliberg wird die Wassertemperatur gesenkt

Normal geöffnet bleibt das Hallenbad Röhrliberg. Die Wassertemperatur wird allerdings von 28,7 Grad auf neu 27,7 Grad gesenkt.

Die Einwohnergemeinde Cham bittet alle Badegäste um ihr Verständnis.

Der Gemeinderat geht davon aus, dass alleine mit den Temperatursenkungen eine Einsparung von rund 362'000 Kilowattstunde erzielt werden kann.

Dies entspricht in etwa dem Heizwärmebedarf von 33 Haushalten à vier Personen mit einer Wohnfläche von 180 Quadratmeter.

Weihnachtsbeleuchtung brennt jeweils bis 22 Uhr

Um Sparpotenzial bei der Beleuchtung auszuschöpfen, wird die Einwohnergemeinde Cham wie bis anhin weiterhin konsequent auf LED-Lampen setzen beziehungsweise ältere Leuchtmittel durch energieeffiziente ersetzen.

Die Strassenbeleuchtung in Cham wird bereits heute, wo technisch möglich, von 23.15 bis 6 Uhr (wochentags) und von 1.15 bis 6 Uhr (samstags und sonntags) reduziert betrieben.

Eine weitere Reduktion erachtet der Gemeinderat aus Sicherheitsgründen als nicht verhältnismässig. Die Weihnachtsbeleuchtung hingegen wird weniger lang brennen.

Die Betriebszeiten werden mittels Zeitschaltuhren auf die paar Stunden von der Abenddämmerung bis 22 Uhr beschränkt.

Weihnachtsbeleuchtungen mit LED-Leuchten

«Die Weihnachtsbeleuchtung erfreut in der kälteren und dunkleren Jahreszeit viele Chamerinnen und Chamer, ruft zur Besinnlichkeit auf und steht gleichzeitig für einen lichtvollen Blick in die Zukunft.

Deshalb möchten wir nicht ganz darauf verzichten», betont Georges Helfenstein, zumal die Chamer Weihnachtsbeleuchtung mit LED-Leuchtmitteln betrieben wird.

Auch in den Schulhäusern sollen dezente Weihnachtsbeleuchtungen mit LED-Leuchten Platz haben.

Verzichtet wird hingegen auf eine beleuchtete Dekoration im und am Mandelhof, das Verwaltungsgebäude wird heuer ohne Leuchtmittel geschmückt.

Sensibilisierung und Vernetzung nach Innen und Aussen

Die Einwohnergemeinde Cham trägt die Sensibilisierungsmassnahmen des Bundes und des Kantons vollauf mit.

Deshalb wird sie sowohl die Bevölkerung und die Wirtschaft als auch gemeindeintern fortlaufend über die gängigen Kommunikationskanäle der Gemeinde auf die Energiespartipps aufmerksam machen.

Alle Verwaltungsmitarbeitenden und Lehrpersonen wurden bereits im Intranet darauf sensibilisiert, wie sie mit einfachsten Mitteln im Büro- und Schulalltag Energie sparen können.

So können sie Steckerleisten beziehen, um elektronische Geräte nicht im Standby- oder Schlafmodus zu lassen.

Die Situation wird weiterhin sorgfältig beobachtet

Im Weiteren werden die Mitarbeitenden dazu aufgerufen, auf private Geräte wie Radios und Luftbefeuchter zu verzichten, Lichter konsequent zu löschen, nach Möglichkeit auf den Lift zu verzichten und Fenster nach dem Lüften wieder zu schliessen.

Aufgrund bereits getätigter Investitionen in smarte Steuerungsprogramme werden auch die Storen über Nacht und über das Wochenende geschlossen, um die Wärme besser im Gebäude zu halten.

Die Einwohnergemeinde Cham beobachtet die Situation weiterhin sorgfältig und ist in regelmässigem Austausch mit dem Kanton und anderen Gemeinden.

Gemeinsam werden Szenarien entwickelt, um auch unvorhergesehene Situationen gut bewältigen zu können.

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