Opernstoff von der Realität eingeholt: das Theater Orchester Biel hat am Dienstag die Tschaikowski-Oper «Mazeppa» vorderhand aus dem Programm genommen. Der Stoff spielt im 17. Jahrhundert in einem Unabhängigkeitskrieg zwischen der Ukraine und dem Zarenreich.
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Umfragen zeigen Verbesserungsbedarf bei der Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben an Schweizer Berufstheatern. (Symbolbild) - Pixabay
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Krieg auf der Opernbühne darzustellen sei immer eine schwierige Sache, schreiben die Verantwortlichen von Theater Orchester Biel Solothurn (TOBS) in einer Mitteilung. Vor dem Hintergrund der aktuellen Ereignisse in der Ukraine werde es gar zu einem «unmöglichen Unterfangen». Die Fiktion im Stück könne nicht von der bitteren Realität in der Ukraine getrennt werden.

Dass russisch gesungen oder russische Künstlerinnen und Künstler auf der Bühne stehen, hat nach Angaben der TOBS-Verantwortlichen nichts mit der Absetzung des Stücks zu tun.

«Der erschütternde Krieg in der Ukraine bedeutet für uns nicht, dass wir keine russischen Stücke mehr aufführen oder Künstlerinnen und Künstler aus diesem Kulturkreis engagieren. Theater Orchester Biel Solothurn legt grossen Wert darauf, dass das ganze 'Mazeppa'-Team ins Ersatzprogramm einbezogen und in unseren Häusern auftreten wird», heisst es in der Mitteilung dazu.

Bis auf Weiteres wird die Oper durch ein Friedenskonzert «Verdi per la pace» ersetzt mit Arien und Szenen aus «Il Trovatore» und «La Traviata».

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