Vierjähriger Leistungsvertrag mit VBG für Quartierarbeit

Wie die Stadt Bern mitteilt, zeigen quartierorientierte Ansätze in der Gemeinwesenarbeit eine grosse Wirkung und haben in der sozialen Arbeit der Stadt in den letzten Jahren an Bedeutung gewonnen. Gesellschaftliche Entwicklungen wie Einsamkeit und Isolation vieler Menschen, Armut und Angst vor Wohnungsverlust durch Totalsanierungen erfordern eine vernetzte Vorgehensweise, welche die lokalen Gegebenheiten und Ressourcen einbezieht.
Dies trifft beispielsweise auf räumliche Quartierentwicklungsprozesse, Integrationsbestrebungen oder auch auf die Zusammenarbeit mit Schulen zu. Die Vereinigung Berner Gemeinwesenarbeit (VBG) leistet diese Arbeit, baut Brücken, vernetzt und vermittelt verschiedene Menschen und Gruppen in den Quartieren.
Sie ergänzt und unterstützt freiwilliges Engagement in den Quartieren und betreibt Quartierzentren. Weiter unterstützt die VBG Quartiertreffs organisatorisch und mit Beiträgen an die Betriebskosten, vermittelt Nachbarschaftshilfe und ist für die Bevölkerung eine wichtige Anlaufstelle im Quartier.
Vier- statt zweijähriger Leistungsvertrag
Die Stadt Bern unterhält seit 1999 Leistungsverträge mit der VBG, derzeit einen zweijährigen für die Jahre 2024 und 2025. Der Bedarf an Quartierarbeit und niederschwelligen sozialen Angeboten ist in den letzten Jahren stetig gestiegen, weshalb das Aufgabengebiet der VBG entsprechend gewachsen ist.
Hinzu kamen in den letzten Jahren Angebote wie zum Beispiel Nachbarschaft Bern, Infotime (Beratung in der Muttersprache), die Bildungslandschaft futurina oder der Aufbau von Quartierräumen im Kleefeld. Aus diesem Grund ist auch die finanzielle Abgeltung durch die Stadt gestiegen.
Neu wäre aufgrund der Kredithöhe selbst bei einem zweijährigen Leistungsvertrag eine Volksabstimmung nötig. Damit die Stimmberechtigten nicht alle zwei Jahre darüber abstimmen müssen und um die Planungssicherheit zu erhöhen, soll der neue Leistungsvertrag vier Jahre umfassen und für die Jahre 2026 bis 2029 abgeschlossen werden.
Jährlicher Beitrag für VBG steigt auf 3,6 Millionen Franken
Geplant ist, dass die Stadt Bern die Leistungen der VBG von 2026 bis 2029 mit einem jährlichen Beitrag von rund 3,6 Millionen Franken vergütet. Das sind pro Jahr rund 117’000 Franken mehr als bisher. Dies ist auf den Teuerungsausgleich und höhere Raumkosten zurückzuführen.
Der Gemeinderat hat den Leistungsvertrag unter dem Vorbehalt der Bewilligung des entsprechenden Verpflichtungskredits durch den Stadtrat bzw. die Stimmbevölkerung genehmigt. Die Volksabstimmung findet voraussichtlich im Herbst 2025 statt.