Inventar der lebendigen Traditionen ergänzt

Das Inventar zählt mittlerweile 180 Traditionen von A wie Aareschwimmen in der Stadt Bern bis Z wie Zweitjänner, einem Brauch zur Jahreswende im Berner Oberland.
Neu aufgenommen wurden unter anderem die Huttwiler Markttradition, der Schnittersonntag in Kirchberg oder die Demoszene, wie die kantonale Bildungs- und Kulturdirektion am Dienstag mitteilte.
Mit «Demoszene» sind nicht etwa die vielen politischen Kundgebungen in der Bundesstadt gemeint, sondern eine Szene, die sich nicht-kommerzieller digitaler Kultur verschrieben hat. Produziert werden audiovisuelle Werke, sogenannte «Demos», die verschiedene Sparten wie Musik, Text, 3D-Grafik und Video nutzen.
Die Demoszene mit ihrer über 30-jährigen Geschichte sei ein Urgestein der digitalen Kulturen und habe ihre kulturelle Identität über mehrere technische Umbrüche hinweg stabil gehalten, schreibt der Kanton.
Das Sufsunntig im Saanenland
Es handelt sich um ein traditionelles Bergfest mit Predigt, Ländlermusik, Viehvorführung und Tanz. Das Wort Sufsunntig rührt nicht etwa von regem Alkoholkonsum der Festteilnehmer her.
Vielmehr bedeutet es schlürfen. Der Ursprung der Tradition geht auf die Viehsömmerung auf den Alpen zurück.
Zum Ende der Alpzeit kamen die Viehbauern auf die Alp um ihre Kühe zu holen. Die Älpler luden die Bauern ein, sich aus dem Käsekessen mit «Schluck und Nidle» zu verköstigen.
Der Schluck ist ein Käsevorprodukt, das im Dialekt «Suufi» genannt wird. Der Schluck wurde aus einem runden Holzlöffel geschlürft.