Berner Tiefenauspital soll Asylsuchende statt Patienten aufnehmen

Das Wichtigste in Kürze
- Der Kanton Bern braucht mehr Unterbringungsmöglichkeiten für Asylsuchende.
- Ab 2024 soll deshalb das Tiefenauspital in Bern diese statt Patienten beherbergen.
- Im Frühling hat die Inselgruppe die Schliessung des Standorts bekanntgegeben.
Der Kanton Bern braucht mehr Unterbringungsmöglichkeiten für Asylsuchende. Allein in den nächsten Monaten werden 1200 zusätzliche Plätze benötigt. Grund ist unter anderem die Zunahme von Kriegsflüchtlingen aus der Ukraine.
Entsprechend einer neuen Empfehlung des Bundes will der Kanton nun mehrere Zivilschutzanlagen dafür nutzen. Sechs oder sieben solcher Anlagen sollen als Reserve hergerichtet werden, schreibt die «Berner Zeitung».

Langfristig gibt es aber eine andere Lösung. Ab 2024 sollen Asylsuchende in das Hauptgebäude des Stadtberner Tiefenauspitals einziehen. Im Frühling hat die Spitalgruppe Insel die Schliessung des Standorts bis Ende Jahr bekanntgegeben.
Finden Sie es gut, dass das Berner Tiefenauspital nach seiner Schliessung als Asylunterkunft genutzt werden soll?
Das Gebäude sei gemäss Stadt und Kanton Bern eine «sehr interessante Option» als Gruppenunterkunft für Asylsuchende. Das sagt Gundekar Giebel, Mediensprecher der Direktion für Gesundheit, Soziales und Integration (GSI) gegenüber der Zeitung.
Einzelheiten unklar
Die Einzelheiten sind indes noch unklar. Wer wie lange im Tiefenauspital untergebracht werden soll, und wie teuer der Umbau wird, darauf geht Giebel nicht ein. Er erklärt lediglich, in der Tiefenau könnte es eine «Unterkunft mit einer grösseren Platzkapazität» geben, die eine «wichtige Entlastung» brächte.

Zurzeit hat das Tiefenauspital eine Kapazität von 150 Betten. Bis Ende Jahr ist es noch in Betrieb. Wie lange anschliessende Umbauarbeiten dauern könnten, ist noch unklar. Die von Giebel angetönte «Entlastung» ist sicherlich auch in Hinsicht auf die Schliessung der Containeranlage auf dem Viererfeld 2025 wichtig.