Beim Neubau des Amts für Umwelt und Energie in Basel-Stadt stiessen Archäologen auf zahlreiche Mauern, verfüllte Kellerräume und Reste von mittelalterlichen Holzgebäuden.
Wertvolle Zeugen der Stadtgeschichte freigelegt
Wertvolle Zeugen der Stadtgeschichte freigelegt - Kanton Basel-Stadt

Bis vor kurzem präsentierte sich die Baustelle des AUE wie eine Ausgrabungsstätte in Pompeji. In der tiefen Baugrube haben die Mitarbeiter der Archäologischen Bodenforschung ein Gewirr von mehreren Metern hohen Mauerresten ausgegraben.

Auf der Parzelle waren um 1909 zwei mittelalterliche Häuser abgebrochen worden. Gemäss schriftlichen Quellen bestanden die beiden 1909 abgerissenen Häuser bereits um die Mitte des 14. Jahrhunderts.

Eines der Gebäude besass einen grossen Kellerraum, dessen Boden aus quadratischen Tonplatten bestand. Die Westmauer dieses Kellers ist hervorragend erhalten und besteht aus sauber gefügten Bossenquadern.

Besiedlung des Areals lässt sich mindestens bis ins Hochmittelalter zurückverfolgen

Die Bautechnik ist für ein mittelalterliches Haus aussergewöhnlich, da man bisher solche Bossenquader vor allem in Zusammenhang mit Burgen, Wehrbauten und Adelstürmen kennt. Umso erfreulicher ist es, dass dieses seltene Beispiel einer aus Bossenquadern errichteten Mauer in den Neubau des Amts für Umwelt und Energie integriert wird.

Der Fund der Mauer zeugt erneut von der grossen Bedeutung, die das Gebiet zwischen Schifflände und Fischmarkt für die Stadtgeschichte hat. Aus einer von einfachen Holzbauten geprägten Siedlung entwickelte sich im Laufe des Mittelalters ein Quartier, das zunehmend von Steinbauten des aufstrebenden Bürgertums geprägt war.

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