Der Papyrus P.Bas. 2.43, weltweit älteste Handschrift eines Christen, befindet sich bereits seit über 100 Jahren im Besitz der Universität Basel.
Der Papyrus P.Bas. 2.43
Der Papyrus P.Bas. 2.43 - Universität Basel

Ein Brief in der Basler Papyrussammlung überliefert Einblicke in die Welt der ersten Christen im römischen Reich, die aus keiner anderen Quelle bekannt sind.

Brief in der Basler Papyrussammlung beschreibt ganz alltägliche Familienangelegenheiten und ist doch einzigartig in seiner Art: Er überliefert wertvolle Einblicke in die Welt der ersten Christen im römischen Reich, die aus keiner anderen historischen Quelle bekannt sind. Der Brief konnte in die 230er Jahre nach Christus datiert werden und ist somit älter als alle bislang bekannten christlich-dokumentarischen Zeugnisse aus dem römischen Ägypten.

Der Papyrus P.Bas. 2.43 befindet sich bereits seit über 100 Jahren im Besitz der Universität Basel. Er überliefert einen Brief von einem Arrianus an seinen Bruder Paulus. Das Dokument sticht aus der Masse der erhaltenen Briefe des griechisch-römischen Ägyptens durch seine abschliessende Grussformel heraus.

«Die Verwendung dieser Abkürzung – wir sprechen hier von einem sogenannten nomen sacrum – lässt keinen Zweifel an der christlichen Gesinnung des Briefschreibers», so Sabine Huebner, Professorin für Alte Geschichte an der Universität Basel. «Es handelt sich dabei um eine exklusiv christliche Formel, die uns aus neutestamentarischen Abschriften überliefert ist.»

Mittels umfangreicher prosopographischer Forschungen konnte Huebner den Papyrus auf die 230er Jahre n. Chr. datieren. Der Brief ist damit mindestens 40-50 Jahre älter als alle übrigen weltweit bekannten christlich-dokumentarischen Briefe.

Auch der Fundort des Papyrus konnte rekonstruiert werden. Er stammt aus dem Dorf Theadelphia in Mittelägypten und gehört zum berühmten Heroninos-Archiv, dem grössten Papyrusarchiv aus römischer Zeit.

Der Papyrusbrief steht im Zentrum von Huebners neuer Monographie «Papyri and the Social World of the New Testament». Dieses Jahr erscheinen alle Basler Papyri in einer Erstedition im Druck in den Beiheften des Archiv für Papyrusforschung; die digitale Veröffentlichung ist bereits im Juni 2019 auf der internationalen Plattform Papyri.info erfolgt.

Ad
Ad