UKBB soll Leistungserfassungen manipuliert haben

Das Wichtigste in Kürze
- Mit frisierten Leistungserfassungen soll das UKBB Millionen kassiert haben.
- Die Gesundheitsdirektoren haben deshalb Strafanzeige erstattet.
- Für sämtliche Beteiligten gelte die Unschuldsvermutung.
Das Universitäts-Kinderspital beider Basel (UKBB) soll mit Manipulationen bei der Leistungserfassung und -verrechnung Millionen kassiert haben. Die Gesundheitsdirektoren der Trägerkantone Basel-Stadt und Basel-Landschaft haben deshalb Strafanzeige erstattet.
Die Anzeige bei der Basler Staatsanwaltschaft betreffe die Verantwortlichen im UKBB und richte sich nicht gegen eine bestimmte Person. Das teilten das baselstädtische Gesundheitsdepartement und die Volkswirtschafts- und Gesundheitsdirektion Baselland am Montag mit. Für sämtliche Beteiligten gelte die Unschuldsvermutung.
Das UKBB soll für einige Leistungen im ambulanten Bereich über einen Zeitraum von zwei Jahren zu viel Geld haben. Im Communiqué ist von einer Summe im tiefen einstelligen Millionenbereich die Rede.
Erfasste Leistungen wurden automatisch übersteuert
Auf die Unregelmässigkeiten aufmerksam gemacht worden waren die zuständigen Departemente im Jahr 2020 von der Ombudsstelle des Kantons Basel-Stadt. Demnach seien am UKBB einzelne von den jeweiligen Fachpersonen erfassten Leistungen automatisch übersteuert worden.
In der Folge gaben die Gesundheitsdirektionen und die Ombudsstelle nach Rücksprache mit den Finanzkontrollen eine Spezialrevision der Tarmed-Leistungserfassung in Auftrag. Diese wurde gemäss Communiqué durch einen externen Experten vorgenommen und bestätigte Unregelmässigkeiten.
Zweite Abklärung der Basler Staatsanwaltschaft
Die Angelegenheit liegt nun zur weiteren Abklärung bei der Basler Staatsanwaltschaft. Deshalb werde der Spezialrevisionsbericht nicht veröffentlicht, heisst es weiter. Die Gesundheitsdirektoren beider Basel erwarten vom UKBB «eine umgehende Korrektur und Bereinigung der Mängel».