Mit 15 Prozent hält sich der Rückgang an Zuschauerzahlen am Theater Basel in der Spielzeit 2021/2022 im Vergleich zum Zehnjahresdurchschnitt in Grenzen.
Theater Basel
Das Theater Basel soll seinen Billett-Kontrolleuren zu wenig Lohn auszahlen. - Keystone

Die Spielzeit 2021/2022 sei weiterhin von der Corona-Pandemie geprägt gewesen, sagte Intendant Benedikt von Peter an Dienstag, 6. Dezember 2022, an einer Medienkonferenz zur Saisonbilanz.

Dabei seien behördlich verfügte Einschränkungen weniger ins Gewicht gefallen als Erkrankungen im Ensemble. Diese hätten 38 ausgefallene Vorstellung zur Folge gehabt.

Als erfreulich wertet das Dreispartenhaus, dass es ein zunehmend jüngeres Publikum anzuziehen vermag.

61,4 Prozent betrug die durchschnittliche Auslastung

Die Zahl der verkauften Eintritte betrug 148'155 – 15 Prozent unter dem Zehnjahresschnitt von rund 175'000.

Wenn man die Rechnungen um die ausgefallenen Vorstellungen bereinigt, dann betrug der Rückgang lediglich noch 10 Prozent. Die durchschnittliche Auslastung betrug 61,4 Prozent.

Alexander Kraus, Direktor Finanzen und Verwaltung, bezeichnete diesen Rückgang auf der einen Seite als enttäuschend.

Im Vergleich zu anderen Theatern vor allem in Deutschland stehe man in Basel aber sehr gut da.

Die Rechnung mit einer schwarzen Null abgeschlossen

Von Peter erwähnte in diesem Zusammenhang die vom Bundesamt für Kultur in Auftrag gegebene Studie zu Kulturbesuchen nach Corona durch die Agentur L'Oeil du Public.

Sie geht davon aus, dass 31 Prozent der Kulturkonsumenten weniger Veranstaltungen besuchen würden.

Finanziell konnte das Theater Basel seine Rechnung mit einer schwarzen Null abschliessen.

Dazu war allerdings die Auflösung von Rücklagen in der Höhe von knapp 2 Millionen Franken nötig.

Sponsoring- und Mäzenaten-Erträge stiegen auf knapp zwei Millionen Franken auf

Als erfreulich gewertet wird, dass die Sponsoring- und Mäzenaten-Erträge um 400'000 Franken auf knapp zwei Millionen Franken anstiegen.

Sorgen bereiten auf der anderen Seite die stark ansteigenden Energiekosten – von Peter sprach von plus 500'000 Franken in der laufenden Spielzeit.

Negativ auf der Einnahmeseite schlägt auch die steigende Anzahl junger Theaterbesucher zu Buche.

Diese konnten von starken Verbilligungen profitieren, was rund 25'000 Mal in Anspruch genommen worden sei.

«Die Physiker» lockten die meisten Menschen ins Theater

Bei den Auslastungszahlen der Spielzeit 2021/2022 gab es Überraschungen.

Mit einer durchschnittlichen Auslastung von 96,7 Prozent lag die Minimal Music-Oper «Einstein on the Beach» von Philipp Glass und Robert Wilson zusammen mit Mozarts «Zauberflöte» an der Spitze der Publikumsgunst.

Im Schauspiel lockten Dürrenmatts «Die Physiker» mit 88,5 Prozent Auslastung die meisten Menschen ins Theater.

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