Museumsnacht Basel 2020

Seit der ersten Basler Museumsnacht 2001 hat sich die Zahl der Besuchenden fast verdoppelt. Das heisst, die Museumsnacht ist im Basler Kulturleben so gut verankert wie noch nie.
Auch in ihrem zwanzigsten Jahr bildet sie die Vielfalt der Museumslandschaft am Rheinknie ab. Die grösste Konstanz dieses Anlasses sind die wechselnden Inhalte.
Damit vermag er das durchmischte und neugierige Publikum immer wieder aufs Neue zu begeistern. Gross geschrieben werden niederschwellige Zugänge, aktive und kreative Teilhabemöglichkeiten, unmittelbare Erlebnisse – alleine oder in der Gruppe.
Sehen und gesehen werden
Im HeK können sich Besucherinnen und Besucher vor einer verführerischen Porträtmaschine interaktiv ins Szene setzen. Unbestechlich hingegen ist der Blick der Zeichnerinnen und Zeichner im Cartoonmuseum, die Vorübergehende auf Papier bannen.
Was Tiere sehen, wenn sie uns beobachten, können wir im Naturhistorischen Museum Basel erleben. Im Kunstmuseums Basel dreht sich alles ums Thema Glück, wobei die Schicksalsgöttin Fortuna am Rad des Lebens dreht und Glück und Unglück nach Gutdünken verteilt.
Wer sich jedoch lieber auf die Natur verlässt, kann im Botanischen Garten den Wachstumsgesetzen der Pflanzenwelt auf den Grund gehen. Oder aber im Anatomischen Museum werden Techniken zur Steigerung unserer körperlichen Leistungsfähigkeit vermittelt.
Daran hätten bestimmt auch die römischen Gladiatoren Interesse gehabt, deren Spieleinsatz im eigenen Leben bestand. Ihnen begegnen wir im Antikenmuseum Basel und in der Skulpturhalle. Schliesslich erinnert Bestatter Peter Galler auf dem Friedhof Hörnli daran, was uns alle dereinst erwartet.
Wer es spielerischer mag, dem bieten die Basler Papiermühle und die Fondation Fernet-Branca die Möglichkeit, sich im Gewinnen und Verlieren zu üben. Davon können auch all jene ein Lied singen, die sich in den politischen Ring wagen.
Das Programm im Basler Rathaus lädt dazu ein, auch die unbekannten Seiten des Ratsbetriebs kennenzulernen.
Blicke zurück und in die Zukunft
Im Vitra Design Museum kann das Publikum in eine faszinierende Zwischenwelt aus Licht und Schatten eintauchen. Während der Ausstellungsraum Klingental die verheissungsvolle Zukunft des Kasernenareals aufleuchten lässt, erzählt das Staatsarchiv, wie sich unsere Grosseltern die Stadt der Zukunft vorgestellt hatten und wie sich Basel hätte entwickeln können.
Die grossen geschichtlichen Dimensionen der Stadt entfalten sich im Basler Münster, Museum Kleines Klingental, im Neubau des Kunstmuseums und in der Barfüsserkirche des Historischen Museums. Welche Instrumente eingesetzt werden, um unser Kulturgut zu retten oder zu erhalten, wird im Feuerwehrmuseum erläutert.
Mit den komplexen Herausforderungen unserer Zeit, mit Klimawandel, Globalisierung und Migration, setzen sich die Ausstellungen Circular Flow im Haus Gegenwart (Kunstmuseum) und Unterm Rader im Schweizerischen Architekturmuseum auseinander. Vom Überleben dank Flucht handelt die Ausstellung Pässe, Profiteure, Polizei in der Galerie des Jüdischen Museums.
Kunst und Kultur im Dialog mit Musik, Theater und Literatur
Wie sich Musik «ausstellen» lässt, kann man in diesem Jahr gleich an mehreren Orten herausfinden, im Musikmuseum (Historisches Museum Basel), Kunst Raum Riehen, Museum Tinguely, in der Fondation Beyeler sowie der Musik-Akademie Basel. Dass auch die Stille eine musikalische Qualität besitzt, wird im Kontext abstrakter Kunst (RappazMuseum) erlebbar. Mit Theaterformaten experimentiert das Museum für Musikautomaten (Musikmuseum) im Rahmen einer magischen Androidenshow.
Und im Museum der Kulturen Basel geht der Vorhang auf für fitte Puppenspieler, Affenhelden und Oscar-reifes Fusstheater, während sich das Helvetia Art Foyer ganz der Buchkunst verschrieben hat und den Kolumnisten Max Küng engagiert hat, der seine liebsten und kürzesten Geschichten zum Besten gibt.