Die Kriminalstatistik für das Jahr 2021 von Basel-Stadt weist eine Steigerung um 7 Prozent bei den registrierten Straftaten auf.
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Eine unbekannte Täterschaft fesselt in Zug eine Jugendliche (15), klaut einen Tresor und fährt dann auf der Flucht einen Polizisten an. (Symbolbild) - keystone

Im Jahr 2021 habe es weniger Gewaltdelikte, aber mehr Vermögensdelikte gegeben, sagten die Verantwortlichen der Staatsanwaltschaft Basel-Stadt am Donnerstag an einer Medienkonferenz. Im zweiten Pandemie-Jahr bewege man sich wieder auf dem kriminalstatistischen Niveau von 2019.

Die Gesamtzahl der Delikte nach Strafgesetzbuch ist um 12 Prozent auf 22'585 angestiegen. Im Vergleich mit dem Vorjahr ist die Zahl der Gewaltdelikte hingegen um 5 Prozent auf 2311 gesunken, was vor allem auf eine Abnahme bei den Tätlichkeiten, Schlägereien (Raufhandel) und Angriffe zurückzuführen ist.

Die Statistik weist 2 vollendete (+2) und 18 versuchte Tötungsdelikte (+9) auf. Dies sei «nicht alarmierend», kommentierte der Leiter der Kriminalpolizei, Hans Ammann. Zudem sei die Abgrenzung der versuchten Tötung zu schweren Körperverletzungen fliessend. Schwere Körperverletzungen gab es 22 (+1). Gesamthaft wurden in den letzten beiden Jahren exakt gleichviel Körperverletzungen angezeigt, nämlich 318.

Anstieg bei den Vermögensdelikten

Zugenommen haben die Freiheitsdelikte. Sie belaufen sich auf 3027 (2020: 2340). Im letzten Jahr gingen 10 Anzeigen wegen Verdachts auf Menschenhandel ein (+1). Auf 256 Fälle ist die Zahl der angezeigten Sexualdelikte deutlich zurückgegangen. «Das ist erfreulich», kommentierte Ammann mit Bezug auf das erste Pandemie-Jahr 2020, das mit 321 Anzeigen einen sehr hohen Stand aufwies.

Mit 15'857 Anzeigen haben die Vermögensdelikte um 13 Prozent zugenommen (2020: 14'001). Dazu beigetragen hätten insbesondere Einbruchdiebstähle in Keller und Firmengebäude.

Mit der neuen Rechtssprechung könne man solche Einbrecher nicht mehr in die Untersuchungshaft nehmen, sagte der Leiter der Kriminalpolizei. Man müsse beispielsweise Fluchtgefahr oder Verdunkelungsgefahr nachweisen, was bei einheimischen Tätern nicht mehr möglich sei. Hingegen könnten Kriminal-Touristen und Banden weiterhin in Haft genommen werden.

Fälle in der Betäubungsmittelkriminalität um 26 Prozent gesunken

Die Zahl der Fälle in der Betäubungsmittelkriminalität ist gegenüber dem Vorjahr um 26 Prozent auf 2178 gesunken. Ammann vermutet, dass sich der Drogenhandel vom öffentlichen in den privaten Raum verschoben habe. Solche Anzeigen müsste die Polizei erst einholen. Es wäre «auch möglich», dass die Kantonspolizei im vergangenen Jahr weniger kontrollierte und andere Schwerpunkte gesetzt habe, sagte Hans Ammann.

Die Statistik der Jugendanwaltschaft weist bei der Anzahl der angezeigten Delikte einen stabilen Verlauf auf. 1594 waren es im Jahr 2021, gegenüber 1605 im Vorjahr. Auffallend ist gemäss Sarah-Joy Rae, der leitenden Jugendanwältin, der Rückgang bei den Straftaten gegen Leib und Leben. Es gingen im letzten Jahr noch 77 Anzeigen ein, gegenüber 132 im Jahr zuvor.

Markant zugenommen haben die Anzeigen wegen Verstössen gegen das Strassenverkehrsgesetz. 208 waren es letztes Jahr, 150 im Jahr davor. Darunter fallen beispielsweise Schwarzfahrer.

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