Am Sonntag haben die Grünen Basel-Stadt auf ihrer Mitgliederversammlung Jérôme Thiriet für die anstehende Regierungsratsersatzwahl am 3. März nominiert.
Will in die Basler Regierung: Grünen-Grossrat Jérôme Thiriet. (Archivbild)
Will in die Basler Regierung: Grünen-Grossrat Jérôme Thiriet. (Archivbild) - sda - Grosser Rat Basel-Stadt

Die Grünen Basel-Stadt haben am Sonntag an der Mitgliederversammlung Jérôme Thiriet für die Regierungsratsersatzwahl vom 3. März mit 70 Stimmen zu 12 Leereingaben nominiert.

Mit dem Grossrat und Geschäftsführer der Kurierzentrale Basel wollen die Grünen zurück in die Exekutive.

Der Entscheid, nicht den SP-Kandidaten zu unterstützen, sondern eine eigene Kandidatur aufzustellen, sorgte bei den Grünen für Kontroversen.

Bedenken äusserten etwa Clara Bürge und Linus Dörflinger, die das Junge Grüne Bündnis (JGB) präsidieren. Sie waren der Ansicht, dass eine Kandidatur für den frei gewordenen Regierungssitz von Beat Jans (SP) die linken Stimmen «verzetteln» könnten. Dies könne zudem die Beziehung zur SP «nachhaltig schädigen».

Anderer Ansicht war der ehemalige Regierungspräsident Guy Morin. «Wir stärken die linke Seite, wenn wir jetzt antreten», sagte Morin.

Kontroverse Meinungen innerhalb der Partei

Co-Präsidentin Raffaela Hanauer sagte im Namen des Vorstands, der linke Sitz im Regierungsrat sei mit einer Kandidatur der Grünen nicht gefährdet.

Raffaela Hanauer
Raffaela Hanauer ist neue Co-Präsidentin der Grünen Basel-Stadt. - Keystone

So seien die Chancen gut, dass Thiriet dank seiner Führungserfahrung und seiner Wählbarkeit über die Parteigrenzen hinaus gut einen Drittel der Stimmen im ersten Wahlgang auf sich vereinigen könne.

Die ehemalige Grossratspräsidentin Jo Vergeat unterstützte die Kandidatur von Thiriet ebenfalls. Sie sagte, die Chance für die Grünen, erst bei den Gesamterneuerungswahlen im Herbst den Wiedereinzug in die Exekutive schaffen, sei klein.

Genau umgekehrt sah das Grossrat Raphael Fuhrer, der die Bedenken der Jungpartei teilte. Er sagte, die Chancen der Grünen in die Basler Exekutive zu kommen seien besser bei einer Ersatzwahl auf bürgerlicher Seite. «Wenn wir das jetzt durchziehen, wird uns das nicht gelingen», sagte Fuhrer.

Entscheidung zur Teilnahme an Ersatzwahl

Auch die Grossrätin Fleur Weibel erachtete die Kandidatur als «keine gute Idee», da sie zu einem «Zerwürfnis» unter den Linken führen könne.

Die Frage, ob die Grünen überhaupt bei der Ersatzwahl im März antreten sollen, bejahten die Mitglieder schliesslich mit 63 zu 15 Stimmen bei 5 Enthaltungen deutlich.

Mit der Wahl von Jans in den Bundesrat am 13. Dezember 2023 muss ein Sitz in der Basler Regierung wie auch das Regierungspräsidium neu besetzt werden.

Die SP nominierte im Dezember den ehemaligen Nationalrat Mustafa Atici, um ihren dritten Sitz in der Basler Exekutive zu halten. Die Bürgerlichen wollen mit dem Grossrat Luca Urgese (FDP) in den Regierungsrat. Zudem kandidiert der amtierende Erziehungsdirektor Conradin Cramer (LDP) für das Regierungspräsidium.

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