Bei Bauarbeiten für den Ausbau des Fernwärmenetzes rund um den Basler Wettsteinplatz sind mehrere Gräber aus dem frühen Mittelalter zum Vorschein gekommen. Die Archäologische Bodenforschung Basel-Stadt fand bei einem Grab eines Mädchens über 350 Glas- und Bernsteinperlen.
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Ein Archäologe bei der Arbeit. (Symbolbild) - keystone

Meist hätte bei den seit Juni 2021 andauernden Bauarbeiten nur noch einzelne Knochen geborgen werden können, teilte das Basler Präsidialdepartement am Donnerstag mit. Bei einem Grab eines etwa zwölfjährigen Mädchens sind jedoch eine eiserne Taschenschnalle, ein eiserner Gürtelverschluss mit Goldeinlagen und zahlreiche Perlen gefunden worden.

Um die Funde ohne Zeitdruck freilegen zu können, wurde der ganze Bereich als Block geborgen. Dabei entdeckte das Ausgrabungsteams «zur grossen Überraschung» über 350 Glas- und Bernsteinperlen. Aussergewöhnlich sei dabei nicht nur die grosse Anzahl, sondern auch die faszinierende Vielfalt an Typen, Formen und Farben, heisst es in der Mitteilung. Die Behörden gehen aufgrund der Beigaben davon aus, dass das Mädchengrab ins sechste Jahrhundert datiert.

Bei den Ausgrabungen sind auch zahlreiche Überreste der mittelalterlichen und neuzeitlichen Bebauung Kleinbasels zum Vorschein gekommen. So seien die Fundamente des im 13. Jahrhundert als Teil der Stadtbefestigung errichteten Riehentores freigelegt worden, heisst es weiter. Das Tor und sein Vorwerk waren 1864 im Zuge der Stadterweiterung abgerissen worden.

Auch fand das Ausgrabungsteam diverse Überreste der mittelalterlichen Wasserversorgung, beispielsweise «ein vermutlich hochmittelalterlicher Sodbrunnen und ein Kanal aus dem Spätmittelalter».

Die Untersuchungen dauern voraussichtlich bis kommenden Herbst. Die Behörden gehen davon aus, dass noch weitere Funde Erkenntnisse zur Geschichte Kleinbasels liefern werden.

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