Basel: Schülernutzung der eduBS-Books zeigt Chancen und Grenzen

Wie die Stadt Basel berichtet, stellt das Erziehungsdepartement Basel-Stadt allen Schülerinnen und Schülern ab der fünften Primarklasse bis zum Abschluss der Sekundarschule Tablets mit Tastatur als persönliche Leihgeräte zur Verfügung. Die Geräte unterstützen die Lernprozesse, fördern das digitale Lernen und die Medienkompetenz der Schülerinnen und Schüler.
Um einen möglichst sicheren Umgang im Internet gewährleisten zu können, sind die eduBS-Books mit einem Web-Filter ausgestattet. An der Schule schützt ein Swisscom-Filter das WLAN. Zusätzlich ist auf den Geräten der Microsoft Defender ATP-Web-Filter aktiviert, der sowohl in der Schule als auch zuhause Schutz bietet.
Diese ATP-Web-Filter blockieren Inhaltskategorien wie Games, Pornografie, Glücksspiel und Gewalt. Erfahrungsgemäss kann jedoch kein Filter einen vollständigen Schutz vor allen Internetgefahren bietet.
Auswertungsergebnisse
Im Schuljahr 2023/2024 hat das Erziehungsdepartement in Absprache mit dem kantonalen Datenschutzbeauftragten erstmals das Nutzungsverhalten der Schülerinnen und Schüler der fünften Klasse der Primarschule und der ersten Klasse der Sekundarschule (je circa 1600 eduBS-Books im Einsatz) während einer Woche anonymisiert ausgewertet.
Die Analyse der blockierten Aufrufe zeigt, dass die Filter grundsätzlich sehr gut funktionieren. Unter anderem wurde in folgenden Bereichen versucht, Inhalte aufzurufen: Streaming Media & Downloads (offen): Primar: 14524 Aufrufe von 925 Geräten, Sek: 33327 von 1242, soziale Netzwerke (offen): Primar: 5066 Aufrufe von 575 Geräten, Sek: 16237 von 916, Spiele (gesperrt): Primar: 8082 Aufrufe von 270 Geräten, Sek: 12920 von 510 und Pornografie (gesperrt): Primar: 2564 Aufrufe von 245 Geräten, Sek: 4471 von 353.
Mitgezählt wurden auch Aufrufe ohne gezielte Sucheingaben, also zufällige Klicks und Inhalte, die auf den aufgerufenen Seiten automatisch generiert und geöffnet wurden.
Einordnung und pädagogischer Ansatz
Die Auswertung zeigt, dass der versuchte Aufruf von bestimmten Inhalten – insbesondere bei Pornografie und Spielen – ein gesamtgesellschaftliches Phänomen widerspiegelt.
Fachleute raten dazu, den Umgang mit solchen Inhalten nicht allein durch technische Schutzmassnahmen, sondern insbesondere auch durch Prävention und Aufklärung zu begleiten. Daher wird an unseren Schulen gezielt auf diese Themen eingegangen, um Schülerinnen und Schüler vor Gefahren zu schützen und für einen verantwortungsvollen Umgang mit digitalen Medien zu sensibilisieren.
Eltern und Präventionsarbeit
Das Erziehungsdepartement empfiehlt den Eltern, auch zuhause klare Regeln für den Umgang mit digitalen Geräten und Onlineangeboten aufzustellen und darüber hinaus Gespräche über problematische Inhalte zu führen.
Eine wirksame Medienerziehung umfasst, neben dem Umgang mit Filtern und technischen Massnahmen, vor allem eine klare Kommunikation über Risiken und Herausforderungen im digitalen Raum. Unterstützt wird dieser Dialog durch das obligatorische Angebot «Internet, Handy & Co» der Kantonspolizei Basel-Stadt für die fünfte Primarklasse, welches einen Informationsanlass für Eltern beinhaltet.
Kontinuierliche Weiterentwicklung des Schutzes
Neben der pädagogischen Arbeit aktualisiert das Erziehungsdepartement regelmässig die Filtertechnologien und passt die Technologien und gesperrten Inhalte laufend an.