

Wo steht das Experiment «Plastikfreies Baden»?

Plastik befindet sich im Alltag überall. Verpackungen, Kleidung, Oberflächen, Gegenstände und sogar Pflegeprodukte bestehen aus oder beinhalten Plastik.
Viele Kunststoffe sind schlecht oder nicht recycelbar. Ihre Produktion und Entsorgung belasten darum die Umwelt. Zudem verbreiten sich Plastikteile in der Natur, im Wasser, und sogar im menschlichen Körper.
Funken fliegt in Baden
Diese Problematik wollte eine Gruppe Badener nicht länger akzeptieren. Die Idee des Kernteams vom Badener «Plastik Experiment»: Die Badenerinnen und Badener könnten im März 2020 einen Monat lang auf Plastik verzichten – freiwillig und mit viel Eigeninitiative.
Das bedeutet: Im Alltag kleine Änderungen machen und vor allem nichts kaufen, das aus Plastik besteht oder darin verpackt ist. Neben der Sensibilisierung von Privatpersonen werde so auch der Detailhandel zum Handeln aufgefordert, so die Idee der Aktivisten.
Die Idee fand viel Zuspruch, bis zu 150 Personen engagierten sich aktiv für das Experiment. Die Stadt Baden versprach Unterstützung.
Vielfältige Aktion – vorerst ein Ende im März
Zum «Plastik Experiment» gehörten ein Austauschort, «die Plastikzentrale», Sensibilisierungsarbeit, etwa mit dem eigenen App «Plastik Adé», aber auch Workshops, Infos und Mitmachprojekte. Leider machte die Pandemie dem plastikfreien Monat einen Strich durch die Rechnung – viele Events mussten abgesagt werden.

Trotz vorzeitigem Abbruch bezeichnet Brunhilde Mauthe, Mediensprecherin des «Plastik Experiments», die Aktion als Riesenerfolg. «Wir haben Tausende von Menschen nachhaltig sensibilisiert», teilt sie auf Anfrage mit.
Grosses Echo...
Die Bilanz des OK: «Mehrere Hundert Gäste besuchten die Info-Anlässe. Über 100 Freiwillige brachten sich ins Experiment mit ein. Auch über 100 Gastro- und Detailbetriebe sowie vier Grossunternehmen aus dem Raum Baden nahmen am Experiment teil.» Das Mediencho sei gross gewesen, und auch auf den «Plastik Experiment»-Social-Media-Kanälen wurde fleissig gefolgt, geshart und kommentiert.
... auch in den Läden
«Wir spüren auch an den Reaktionen und Feedbacks unserer Kundinnen und Kunden, dass das «Plastik Experiment» sehr viel bewirkt hat», sagt eine der Unterstützerinnen des Projektes, Silja Buck vom Unverpackt-Laden ohne.ch.

Beim Modegeschäft Ledergerber bietet man den Kunden nur noch Getränke in Glasflaschen an und beim Kauf werden sie gefragt, ob eine Tragtasche gewünscht wird.
Bei General Electrics klingt es ähnlich positiv – aus dem PlastikTeam soll ein GreenTeam werden, das zukünftig für mehr Nachhaltigkeit sorgen möchte.
Bei Axpo will man die geplanten Workshops, die nicht hatten stattfinden können, wieder aufnehmen, sobald die Mitarbeitenden zurück in den Büros sein werden.
OK zeigt sich erfreut
Das OK ist erfreut über den Verlauf – trotz Corona-Ausfällen. «Wir freuen uns über die plastikfreiere Zukunft und über unzählige Menschen, die wir begeistern, sensibilisieren und zum Mitmachen motivieren konnten – und dies in den meisten Fällen nachhaltig».
Offen sind die Ergebnisse eines Bluttests von Freiwiliigen – vor und nach dem Plastikverzicht. Diese sollen aber noch stattfinden.