

Baden: Generationen verbinden, trotz Corona

Mit dem Projekt «Jung und Alt» gestalteten Schülerinnen und Schüler der Schule Meierhof sowie Kinder des ABB Hortes Stadtbach Piraten und der ABB Kinderkrippe Camäleon Zeichnungen, die an über 75-jährige Quartierbewohnende verschickt wurden – mit grossem Erfolg.
Der Alltag in der Corona-Krise ist für Jung und Alt eine riesige Herausforderung. Gerade in Zeiten des Distanzhaltens und der Empfehlung, Generationen nicht zu durchmischen, fehlen Kontakte zwischen den ganz jungen und den älteren Menschen. Aufgrund dieser Situation suchte die Kinder- und Jugendanimation der Stadt Baden eine Alternative, um trotzdem Begegnungen zwischen den Generationen zu ermöglichen, wenn auch nicht physisch.
Projekt «Jung und Alt»
Entstanden ist das Projekt «Jung und Alt». Initiiert wurde das Projekt von der Kinder- und Jugendanimation Ennetbaden mit dem Ziel, Generationen zusammenzubringen und den sozialen Zusammenhalt in der Bevölkerung zu stärken. Die Kinder- und Jugendanimation der Stadt Baden hat das Projekt im Rahmen der Quartierarbeit im Meierhofquartier ebenfalls durchgeführt.
Schülerinnen und Schüler der Schule Meierhof sowie Kinder des ABB Hortes Stadtbach Piraten und der ABB Kinderkrippe Camäleon gestalteten viele tolle und kreative Zeichnungen, die anschliessend an alle Ü-75-jährigen Quartierbewohner/innen verschickt wurden. Die Bilder sollten der älteren Generation eine Freude bereiten und sie gleichzeitig dazu einladen, den Kindern eine Geschichte aus ihrem eigenen Leben aufzuschreiben.
Dankensbriefe und Geschichten
Die Reaktionen auf die Zeichnungen waren überwältigend. Viele der Zeichnungen haben laut Aussage der angeschrieben einen Ehrenplatz erhalten. Zudem sind in den vergangenen Tagen zahlreiche Dankensbriefe und Geschichten von damals bei der Kinder- und Jugendanimation eingetroffen. Berichtet wird von Erlebnissen aus den Kindheitstagen, berührenden Vorkommnissen, die über 70 Jahre her sind, oder von selbst erlebten und durchgeführten Streichen.
Die teilweise sehr bewegenden Erinnerungen, die die älteren Menschen aufgeschrieben haben, werden manche Leserin oder manchen Leser zum Nachdenken anregen und den Kindern unzählige spannende Geschichtennachmittage bescheren. All diese Geschichten, die unter gänzlich anderen Umständen passiert sind, sollen den Kindern eine neue, vielleicht bis anhin unbekannte Welt eröffnen und so einen Beitrag zum gegenseitigen Generationenverständnis beitragen.
Das Projekt und die überaus positiven Reaktionen darauf sind auch ein schönes Beispiel dafür, dass solch schwierige Zeiten trotzdem ihre positiven Seiten haben können. Aufgrund dieser zahlreichen positiven Feedbacks soll das Projekt in naher Zukunft auch in weiteren Quartieren der Stadt Baden und einigen umliegenden Gemeinden umgesetzt werden.
Angedacht ist zudem eine Kooperation mit der Koordinationsstelle Altersnetzwerk Baden. Diese möchte in den nächsten Monaten mit der Aktion «Geschichten bewegen» einer möglichen sozialen Isolation der älteren Generation entgegenwirken und sie gleichzeitig dazu zu animieren, sich draussen zu bewegen.
Im Rahmen dieser Aktion sollen an auserwählten Orten in der Stadt Baden Kurzgeschichten von Badenerinnen und Badenern für Badenerinnen und Badener ausgestellt werden. Wer weiss, vielleicht wird mit dem Einverständnis der Autorinnen und Autoren auch die eine oder andere Geschichte, die im Rahmen des Projekts «Jung und Alt» entstanden ist, mit dabei sein?