Städtli 1 zeigt erstmals, was im neuformierten Team steckt und beschert dem Heimpublikum in der Aue ein Spektakel erster Güte.
Seppi Zuber
Seppi Zuber. - Fotos: Daniel Küttel
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Grund zur Freude hatten die Städtli-Fans schon vor dem Anpfiff der NLB-Partie: Die drei vorangehenden Partien mit Badener Beteiligung endeten allesamt mit Heimsiegen. Und alle konnten bereits ohne Maskenpflicht auf den Rängen genossen werden – die aktuell geltende Zertifikatsregelung macht’s möglich.

Was das Team von Trainer Björn Navarin dann ab 18 Uhr aufs Feld zauberte, toppte die bereits erlebten Hochgefühle noch einmal deutlich: Von Beginn weg agierte die Heimdefensive wie aus einem Guss und kaufte den beherzt anrennenden Gästen aus Solothurn Mal für Mal den Schneid ab. Was nicht schon von den Vorderleuten abgefangen wurde, war eine sichere Beute des Badener Schlussmanns – und in die andere Richtung ging es nicht minder überzeugend weiter.

Noch bevor die Solothurner recht wussten, wie ihnen geschah, lag Baden bereits fünf, sechs, sieben Tore vorn und liess sich auch von einer vermeidbaren Wechselfehler-Zeitstrafe nicht aus dem Tritt bringen. Goalie-Neuverpflichtung Milan Ćućuz musste kalt in den Kasten und führte sich gleich mal mit einer Parade ein.

Hoffnung in der Pause

18:10 zur Pause. Solothurn musste zufrieden sein, überhaupt im zweistelligen Bereich angekommen zu sein. Und auf der anderen Seite stellte sich die bange Frage: Geht das so weiter? Oder würde plötzlich der Einbruch kommen, der Städtli in den vergangenen Saisons schon einige sicher geglaubte Punkte gekostet hat?

Städtli 1 liess auch in der zweiten Hälfte keinen Moment Zweifel am Ausgang der Partie aufkommen. Zog keine Schwächephasen ein und kontrolliert die Partie auch dann noch sicher, als Trainer Navarin den Ergänzungsspielern mehr Praxis verschaffte und einige taktische Varianten testete. Das gab den bis zuletzt kämpfenden Solothurnern Gelegenheit für etwas Resultatkosmetik. Das 35:23 war auch so deutlich genug.

Die Standing Ovation der knapp 300 Zuschauer hatte sich das an wichtigen Positionen neuformierte Badener Team redlich verdient. Nachdem das Startspiel wegen Corona verschoben werden musste und die Vorbereitung auf die Partie in Kreuzlingen ebenfalls noch stark vom leidigen Thema geprägt war, konnte Städtli 1 nun erstmals in Normalform antreten – und überzeugte auf ganzer Linie.

Top Spieler bei der Aufstellung

Die Neuzuzüge Amer Zildzic (7/7), Kai Klampt (6/7) und Michel Hildebrandt (4/6) trugen nicht nur fast die Hälfte der erzielten Tore bei, sie liessen auch bewährte Badener Kräfte in der Offensive zu neuer/alter Hochform auflaufen: Pascal Bühler (6/9) und Julius Voelkin (6/7) nutzten die Freiräume weidlich – und Seppi Zuber (5/7) hatte schon lange nicht mehr derart offensichtlich viel Spass auf dem Spielfeld.

Als Glücksgriff entpuppt sich auch der Zuzug von Torhüter Milan Ćućuz: Mit ihm im Rücken und an der Seite lief Stammkeeper Marco Wyss zu grosser Form auf und konnte sich nebst einer überragenden 47-Prozent-Fangquote auch zwei gehaltene Siebenmeter gutschreiben lassen.

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