

Der STV Baden spielt gegen den SG GS/Kadetten Espoirs unentschieden

Technische Probleme sorgten dafür, dass die Partie zwischen der SG GS/Kadetten Espoirs und Städtli 1 mit 15 Minuten Verspätung begann, und für alle Livestream-Zuschauer eine halbe Minute zu früh endete. Dazwischen lagen 73 Tore und ein 74. in allerletzter Sekunde, das nur die Handvoll Anwesenden in der Schaffhauser BBC Arena erlebten.
Das erste Badener Spiel der NLB-Saison 2022/23 begann verhalten. Die Gastgeber hatten zwei Spieler aus der vorangehenden QHL-Partie im Einsatz (Nicolas Waldvogel schoss die meisten Tore der Espoirs) und liessen nicht gerade ein Handball-Gewitter losbrechen.
Im Abschluss waren sie einen Tick konsequenter als Baden und erlaubten sich weniger Fehler, was ihnen 21 Führungsminuten bescherte, bis Städtli mit dem 12:12 von Amer Zildzic erstmals gleichzog und neun Minuten später gar mit einer Ein-Tor-Führung in die Pause ging.
Die Führung beflügelte das Badener Spiel in der zweiten Halbzeit deutlich. Was allerdings auch zu kurzen Phasen des Übermuts führte, wo die ohnehin schon torreiche Partie zu einem hektischen Hin und Her wurde, das eher den Espoirs in die Karten spielte. Sobald Städtli aber zum konzentrierten Angriffsspiel zurückfand, lagen die Vorteile wieder auf Gästeseite.
Verhängnisvolle Fehler drei Sekunden vor Schluss
In der 56. Minute hatten sich die Stadtturner so ein scheinbar komfortables Vier-Tore-Polster herausgespielt und sonnten sich bereits ein wenig im kommenden Erfolg. Bis ein missglückter Abschluss von Kai Klampt und eine Zeitstrafe für Pascal Bühler die Wende zum Schlechteren einläuteten.
Es folgten ein weiterer Badener Fehlwurf, ein technischer Fehler und noch eine Zeitstrafe, während Schaffhausen Tor um Tor den Rückstand reduzierte und in der 59. Minute gar den Ausgleich zum 36:36 schaffte. Was nun folgte, war für die Badener Spieler wie Livestream-Zuschauer gleichermassen frustrierend.
Erst legte Kai Klampt mit seinem 6. Tor zum 36:37 vor, dann konnte sich Marco Wyss die 10. Parade gutschreiben lassen. Nun standen alle Zeichen auf Badener Sieg, und aus der Live-Übertragung wurde ein Standbild. Das lange bange Warten auf das Schlussresultat ging los. Minuten später der Schock: 37:37.
Der Blick in den Spielverlauf zeigt, dass Städtli-Trainer Björn Navarin 23 Sekunden vor Schluss ein taktisches Time-out genommen hat. Was auch immer dort besprochen wurde. Drei Sekunden vor Schluss unterläuft Baden der verhängnisvolle Fehler zu viel.
Unentschieden mit Beigeschmack einer kleinen Niederlage
Der Ball geht verloren und landet mit der Schlusssirene im Badener Netz. 37:37, aus einem Schützenfest mit Happy End wird ein Unentschieden mit dem schalen Beigeschmack einer kleinen Niederlage.
Städtli hat trotz schmalem Kader und vier nicht unerheblichen Absenzen eine grösstenteils konzentrierte Leistung gezeigt. Minutenlange Aussetzer wie in der letzten Saison leistete man sich nicht.
Und man war auch in der Lage, sich im Abschluss viele Chancen zu erspielen und in Tore umzumünzen. Bloss zappelte der Ball ebenso häufig auch im Badener Netz. Woran bis zum nächsten Auswärtsspiel am 17. September 2022 vor allem gefeilt werden muss, steht ausser Frage.