

Engagiert für die Artenvielfalt in Arbon

Auch in der Schweiz schwindet die Biodiversität kontinuierlich. Naturnahe Lebensräume werden weniger, in der Folge verringert sich die Artenvielfalt bei Tieren und Pflanzen. Der Handlungsbedarf ist enorm und dringlich.
Um Städte und Gemeinden im Bestreben um mehr Biodiversität zu unterstützen, hat der Kanton Thurgau die Initiative «Vorteil naturnah» lanciert. Auch der Arboner Stadtrat steht hinter dem Projekt. Er will im öffentlichen Siedlungsraum von Arbon einerseits zusätzliche naturnahe Räume schaffen, andererseits bestehende konventionelle Freiflächen naturnah umgestalten.
Was bedeutet «naturnah» konkret?
«Naturnah» ist der zentrale Begriff in diesem Projekt. Dieser bedeutet zweierlei: Einerseits gilt eine Fläche dann als naturnah gestaltet, wenn bei der Bepflanzung die Eigenheiten des spezifischen Standorts berücksichtigt worden sind. Dabei geht es etwa um die Bodenbeschaffenheit – nährstoffarm oder nährstoffreich – oder darum, ob ein Standort eher schattig oder eher sonnig ist.
Andererseits ist es wichtig, dass einheimische Pflanzen verwendet werden, denn sie bieten einheimischen Insekten, Vögeln und Kleintieren den grössten Nutzen. Ausserdem wird bei der Pflege naturnaher Flächen auf den Einsatz von Giftstoffen verzichtet.
Weniger pflegeintensiv
Von der naturnahen Gestaltung von Freiflächen im Siedlungsraum profitieren jedoch nicht nur Pflanzen und Tiere – auch Werkhof und Stadtverwaltung dürfen sich freuen. Denn diese Flächen benötigen markant weniger Ressourcen in Pflege und Unterhalt, was mit entsprechend tieferen Kosten einhergeht.
In einem ersten Schritt führt die Firma BLAN B (Büro für LANdschaft & Biodiversität) aus Weinfelden gemeinsam mit Mitarbeitenden des Werkhofs gegenwärtig eine umfassende Bestandesaufnahme durch. Dabei werden Freiflächen in Arbon erfasst und bewertet.
Als Nächstes wird BLAN B wo nötig bzw. sinnvoll Aufwertungsmassnahmen für die erfassten Flächen vorschlagen. Gemeinsam mit dem Werkhof wird dann ein optimierter Pflegeplan erarbeitet.
Schliesslich werden bei den umgestalteten Flächen Infotafeln angebracht, die der Bevölkerung ergänzende Informationen zu den umgesetzten Massnahmen bieten.
Kanton beteiligt sich an Kosten
Für die erste Projektphase – Bestandesaufnahme und Planung der Aufwertungsmassnahmen – hat der Stadtrat einen Nachtragskredit in der Höhe von 20'000 Franken genehmigt, dazu weitere 15‘000 Franken für die Umsetzung von Aufwertungsmassnahmen im laufenden Jahr. Spätere Massnahmen im bis ins Jahr 2023 laufenden Projekt werden jährlich budgetiert.
Das kantonale Amt für Raumentwicklung unterstützt die Umsetzung des Projekts «Vorteil naturnah» auch finanziell. An den Kosten für die erste Projektphase beteiligt sich der Kanton hälftig mit bis zu maximal 8’000 Franken. An die Umsetzungsmassnahmen bis zum Abschluss des Projekt 2023 zahlt der Kanton 50 Prozent der Kosten bis zu einem Höchstbetrag von 50'000 Franken.