Ref. Kirche Münsingen tritt «Kirche für Konzernverantwortung» bei

«Engagierte Christen zeigten in den vergangenen Jahrtausenden, dass die Kirche nicht nur predigen, sondern sich auch aktiv für die Armen und Unterdrückten einsetzen soll.» So erklärt Beat Sommer kurz und bündig, warum sich die Kirche seiner Meinung nach zur KVI politisch äussern sollte.

«Eine passive Rolle gegenüber der KVI wäre unverständlich», führt er aus. «Die Initiative gibt Opfern aus dem globalen Süden handfeste Möglichkeiten, sich gegen übermächtige Konzerne zur Wehr zu setzen.»

Zusammen mit anderen Initianten bat Sommer daher den reformierten Kirchengemeinderat Münsingen in einem offenen Brief darum, dem KVI Pro-Komitee «Kirche für Konzernverantwortung» beizutreten. Die Aktion zeigte Erfolg. An seiner letzten Sitzung im Oktober beschloss der Rat, dem Komitee beizutreten.

In einer Mitteilung zum Entscheid erklärt die reformierte Kirche Münsingen, dass sich der Kirchgemeinderat und das Pfarrteam «aufgrund theologischer und ethischer Überzeugungen solidarisch mit dem Anliegen der Konzernverantwortungsinitiative» zeigen.

Man sei sich aber bewusst, dass die Kirchgemeinde eine breite Meinungsvielfalt repräsentiere und die Initiative nicht unumstritten sei. «Deshalb gibt die Kirchgemeinde keine offizielle Ja-Empfehlung an ihre Mitglieder heraus», heisst es weiter in der Mitteilung. Die Mitglieder sollen selbst mitdenken und entscheiden.

Die Initianten freuen sich sehr über die Reaktion auf ihr Anliegen. «Es gibt uns das gute Gefühl, dass die reformierte Kirchgemeinde Münsingen bereit ist, ihre Werte nach aussen zu tragen», erklärt Beat Sommer. Er und seine Mitinitianten rechnen dem Pfarrteam und dem Kirchgemeinderat diese mutige Entscheidung hoch an.

Der offene Brief fand in der Münsinger Bevölkerung breite Unterstützung und wurde von 110 Personen unterschrieben. Die Initianten bedanken sich bei allen Unterzeichnenden, dem reformierten Kirchgemeinderat und dem Pfarrteam für das Engagement.