

Neuer Kulturplatz: Vorfreude auf Eröffnung der Alten Reithalle

Nau.ch: Hanspeter Hilfiker, wie haben Sie die in diesem Jahr doch etwas speziellen Festtage verbracht?
Hanspeter Hilfiker: Ich habe die Weihnachtstage im Kreise von Familie und Freunden verbracht. Einen Weihnachtstag mit der Familie meiner Schwester und ihren drei Kindern sowie den zweiten Tag mit der Familie eines weiteren Göttibuben. Dann habe ich zwei Tage im Tessin verbracht, ebenfalls mit Freunden.
Nau.ch: Wie sieht Ihr Rückblick als Stadtpräsident auf das Jahr 2020 aus? Was bleibt ihnen positiv, was vielleicht aber auch negativ in Erinnerung?
Positiv in Erinnerung bleiben mir die vielen Ideen und Aktivitäten, die wir im Verlauf des Lockdowns in der ganzen Stadt erleben durften. Von Take-aways über Heimlieferservices bis zu Nachbarschaftshilfen. Auch unsere Verwaltung hat unaufgeregt und gut gearbeitet.
Ich denke, generell hat die Erfahrung der Pandemie zu einem Sprung in der Digitalisierung geführt; aber auch das Bewusstsein geschärft, wie verletzlich unsere Gesellschaft und unser Lebenswandel sind.

Negativ sind natürlich die persönlichen Schicksalsschläge, welche die Krankheit, insbesondere in der zweiten Welle, verursacht hat. Das Gesundheitswesen und die Pflegeheime bleiben stark belastet, zuweilen überlastet.
Dann gibt es negative wirtschaftliche Folgen; ich denke in Aarau an den Verkauf des Aarauerhofs, an den Konkurs der Aeschbachhalle, aber auch an die vielen Sport- und Kulturveranstaltungen, die nicht stattfinden konnten. Viele Begegnungen sind verunmöglicht, Existenzen gefährdet worden.
Und natürlich habe ich das Ende des Zukunftsraums, unseres grossen regionalen Fusionsprojektes, bedauert. Ich denke aber, das Thema des engeren Zusammengehens wird früher oder später wiederaufgenommen werden müssen.

Nau.ch: Welche Person hat Sie 2020 besonders beeindruckt?
Es sind keine Personen aus Bundesbern oder aus der kantonalen Verwaltung. Beeindruckt haben mich vielmehr die unzähligen einzelnen Personen, Frauen und Männer, die in ihrem Wirkungskreis – sei es in der Familie, in einem Verein, in einer sozialen Institution, in ihren Betrieben oder in der Verwaltung – aktiv dazu beigetragen haben, die aussergewöhnliche Situation zu meistern und uns damit als Gesellschaft weitergebracht haben.
Es wurden neue Angebote geschaffen, Unterstützungen organisiert, in Vereinen Telefonaktionen an die älteren Mitglieder lanciert und so weiter. Ich bin deshalb zuversichtlich, dass wir diese Pandemie – trotz aller negativen Auswirkungen – als Stärkung unserer Gesellschaft in Erinnerung behalten werden.

Nau.ch: Worauf wird die Stadt Aarau dieses Jahr ein besonderes Augenmerk richten?
Im Oktober 2021 freue ich mich auf die Eröffnung der Alten Reithalle. Sie wird ein wichtiger neuer Kulturplatz für die Stadt und die Region.
Weiter haben wir diverse strategische Arbeiten abschliessen können, die nun umzusetzen sind: Unsere Klimastrategie wird ausgerollt, die Quartierentwicklung lanciert, die Schulraumplanung in der Telli vorangetrieben und der Masterplan für die Neunutzung des Kasernenareals verabschiedet. Alles Entwicklungen, die uns jahrelang prägen werden.
Zudem hoffe ich auf die Eingabe des Baugesuchs für das Torfeld Süd und, wenn alles rund läuft, auf den Baubeginn beim Neubau des Kantonsspitals Aarau.