Gewinneinbrüche bei BMW, VW und Porsche sorgen für Schlagzeilen. Doch wie ernst ist die Lage der deutschen Autoindustrie wirklich?
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BMW, Volkswagen und Porsche kämpfen mit Gewinneinbrüchen im Jahr 2024. (Symbolbild) - Depositphotos

Die deutsche Autoindustrie steht unter Druck. BMW meldete einen Gewinneinbruch von 37 Prozent im Jahr 2024.

Auch Volkswagen und Porsche verzeichneten deutliche Rückgänge. Experten sehen jedoch keine akute Krise, sondern eine Normalisierung nach Rekordjahren.

«ZDF heute» berichtet darüber.

Gewinneinbrüche und Ursachen

BMW erzielte 2024 einen Gewinn von 7,68 Milliarden Euro (rund 7,43 Milliarden Franken). 36,9 Prozent weniger als im Vorjahr. Volkswagen meldete einen Rückgang um 31 Prozent.

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Neben VW und BMW verzeichnet auch Porsche einen deutlichen Rückgang. (Symbolbild) - Depositphotos

Während Porsche einen Gewinn von 3,6 Milliarden Euro (rund 3,48 Milliarden Franken) verbuchte. Hauptursachen sind das schwache China-Geschäft und gestiegene Kosten.

Hohe Energiepreise und bürokratische Hürden

Hohe Energiepreise und bürokratische Hürden belasten die Branche zusätzlich. Die Rekordgewinne der vergangenen Jahre basierten auf einer Sonderkonjunktur durch Chipmangel und teurere Modelle.

Frank Schwope ist Automobilexperte von der Fachhochschule des Mittelstands in Köln und Hannover. Er erklärt laut «ZDF heute»:

«Wir sehen im Moment eine Normalisierung nach einer Sondersituation mit bisher nicht gekannten Profiten.»

Herausforderungen für die Zukunft

Die Autoindustrie muss sich strukturellen Herausforderungen stellen. Der Absatz in China schwächelt langfristig.

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Ein schwaches China-Geschäft belasten die deutschen Autobauer. (Symbolbild) - Depositphotos

Chinesische Hersteller erobern mit günstigen Elektroautos den europäischen Markt. Die EU Importzölle hat eingeführt, um die heimische Industrie zu schützen.

Zusätzlich erschweren gestörte Lieferketten und steigende Materialkosten die Produktion. Der Chipmangel bleibt ein zentrales Problem, das die Fertigung behindert.

Elektromobilität und politische Unsicherheiten

Der Umstieg auf Elektromobilität ist entscheidend für die Zukunft der Branche. Es fehlt an einer klaren Strategie der Bundesregierung.

Die Abschaffung von Subventionen für Elektroautos hat Unsicherheit geschaffen und den Absatz gebremst.

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Die VW Aktie befindet sich derzeit im Sinkflug (Symbolbild). - Depositphotos

Emerging Markets bieten Chancen für Wachstum im Bereich Elektromobilität. Länder wie Chile und Taiwan treiben die Entwicklung voran, während Deutschland an Wettbewerbsfähigkeit verliert.

Fazit: Alarmstufe Gelb statt Rot

Die deutsche Autoindustrie steht vor grossen Herausforderungen, doch Experten sehen keine akute Krise.

Wird sich die deutsche Autoindustrie wieder erholen?

Vielmehr handelt es sich um eine Phase der Anpassung an neue Marktbedingungen und Technologien. Ein strategischer Fokus auf Elektromobilität und globale Wettbewerbsfähigkeit ist essenziell für langfristigen Erfolg.

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