Volkswagen beteiligt sich an Anzeigen-Boykott gegen Facebook

Das Wichtigste in Kürze
- Auch Puma und Adidas wollen mit Boykott Zeichen gegen Hass im Internet setzen.
Wie ein VW-Konzernsprecher dem «Handelsblatt» am Dienstag bestätigte, setzt der Konzern seine Werbeaktivitäten zunächst für den Monat Juli aus. «Der Volkswagen-Konzern steht für ein offenes und gleichberechtigtes Miteinander. Ein Umfeld von Falschmeldungen oder Hassbotschaften ist daher für uns nicht akzeptabel», sagte der Sprecher.
Daher setzten der Konzern und seine Marken zentral geschaltete Anzeigen bei Facebook aus, sagte der Sprecher. Gleichzeitig trete der VW-Konzern zusammen mit seinem langjährigen Partner, der US-Organisation Anti-Defamation League (ADL), und seinen Werbeagenturen in einen Dialog mit Facebook ein. Hass-Kommentare, diskriminierende Äusserungen und Posts mit gefährlichen Falschinformationen dürften laut VW nicht unkommentiert veröffentlicht werden und müssten Konsequenzen nach sich ziehen.
Auch die beiden Sportartikel-Hersteller Adidas und Puma kündigten am Dienstag an, sich dem Anzeigen-Boykott gegen Facebook und den Bilderdienst Instagram anzuschliessen. Der Boykott soll nach Unternehmensangaben zunächst für Juli gelten.
Mittlerweile beteiligten sich rund 200 Unternehmen weltweit an dem Werbeboykott, darunter die Café-Kette Starbucks und der Konsumgüterriese Unilever. Vor dem Hintergrund der derzeitigen Anti-Rassismus-Proteste in den USA war der Druck auf Online-Plattformen zuletzt gestiegen, mehr gegen diskriminierende Inhalte zu unternehmen. Mehrere US-Bürgerrechtsgruppen forderten einen Werbeboykott gegen Facebook, das sich lange Zeit geweigert hatte, Hassbotschaften und problematische Beiträge von Politikern zu markieren.