Uvex wächst mit Corona-Schutzbrillen und Fahrradhelmen

Das Wichtigste in Kürze
- Der deutsche Konzern Uvex kam bisher gut durch die Corona-Krise hindurch.
- Der Wintersport-Bereich leidet dabei am stärksten.
- Nun will das Unternehmen eigene Mund-Nasen-Schutzmasken produzieren.
Der deutsche Hersteller von Sport- und Sicherheitsbrillen sowie Sicherheitsbekleidung Uvex, hat sich ohne grosse wirtschaftliche Schäden durch die Corona-Krise bewegt. Der Umsatz stieg im Geschäftsjahr 2019/2020 um 1 Prozent auf 480 Millionen Euro. Dies gab der geschäftsführende Gesellschafter des Familienunternehmens, Michael Winter, am Dienstag in Fürth bekannt.
Zum Gewinn machte er keine Angaben. Winter merkte jedoch an, Uvex sei weiter unabhängig von Banken und auch bereit zu grösseren Investitionen. Geschäftsjahre enden bei Uvex immer Ende Juli.
Wintersportbereich litt unter Corona-Pandemie
Uvex war in den vergangenen Jahren beim Umsatz um durchschnittlich 4,5 Prozent gewachsen. Im neuen Geschäftsjahr 2020/2021 peilt Winter eine Steigerung um zwei Prozent an. «Das ist nur eine Seitwärtsbewegung, aber wir sind froh, wenn es so kommt», sagte er.

Das Unternehmen geht allerdings im Segment Wintersport, in dem Uvex etwa Skibrillen und Skihelme herstellt, von einem zweistelligen Umsatzminus aus. Im vergangenen Winter sei deutlich weniger verkauft worden, die Lager der Händler seien voll, neue Ware werde nicht geordert. Ferner erwartet Winter einen harten Konkurrenzkampf, der über den Preis ausgetragen werde.
Das Minus im Wintersport werde aber derzeit durch einen Boom in den Bereichen Radsport und Reiten wieder wettgemacht. Hier habe die Corona-Krise sogar zu Mehrabsatz – etwa bei Fahrradhelmen – geführt. Radfahren zählte während des Lockdowns zu den wenigen sportlichen Betätigungsmöglichkeiten in der Freizeit.
Maskenproduktion in Frankreich geplant
Sein Hauptgeschäft macht Uvex jedoch mit Artikeln für den Arbeitsschutz – darunter fallen auch Schutzmasken, Schutzbrillen und Visiere. Die Nachfrage nach solchen sei extrem gestiegen, der Umsatz im abgelaufenen Geschäftsjahr um 4 Prozent nach oben gegangen.

Bei der Lieferung von Mund-Nasen-Masken aus China kam es im vergangenen Halbjahr vermehrt zu Engpässen. Nun wird Uvex den Aufbau einer eigenen Produktion für FFP-2-Gesichtsmasken in Frankreich in Angriff nehmen. Mehrere staatliche Stellen hätten Interesse an der Abnahme der Produkte geäussert.
Uvex beschäftigt derzeit rund 2900 Mitarbeiter, den Grossteil davon in Deutschland. 43 Prozent aller Produkte würden in Deutschland hergestellt, 71 Prozent in eigenen Werken weltweit.