Der dänische Softwarehersteller Trifork verschiebt kurzfristig den für den kommenden Montag angesetzten Gang an die Schweizer Börse. Hintergrund ist die Nichtanerkennung der Börsenäquivalenz zwischen der EU und der Schweiz. Die Finanzmarktaufsicht Finma dürfte deshalb dem Unternehmen die Doppelkotierung in der Schweiz und in Dänemark untersagen.
Aktien Börse
Ein Aktienkurs. - sda

Das Wichtigste in Kürze

  • Das Unternehmen sei von der Schweizer Börse SIX darüber informiert worden, dass die Finanzmarktaufsicht Finma möglicherweise eine wegen dem Streit um die Börsenäquivalenz erlassene Verordnung über die «Anerkennung ausländischer Handelsplätze für den Handel mit Beteiligungspapieren von Gesellschaften mit Schweizer Sitz» anwenden wolle, wie einer Trifork-Mitteilung von Mittwochabend zu entnehmen ist.
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Das führe zu rechtlicher Unsicherheit. Der Firmensitz der Trifork Gruppe ist in Schindellegi.

Trifork stehe klar hinter der Kotierung und dem Handel seiner Aktien an der Nasdaq Kopenhagen, heisst es in der Mitteilung weiter. Eine Auswirkung auf die Kotierung und den Handel in Kopenhagen habe die Entscheidung nicht, versichert das Unternehmen.

Offenbar ist das Unternehmen von den Entwicklungen völlig überrascht worden. Trifork hatte vergangene Woche seinen Börsengang in der Schweiz für den 28. Juni angekündigt, nachdem das Unternehmen von der SIX grünes Licht dafür erhalten hatte. Der Verwaltungsrat werde nun «zu gegebener Zeit» über den potenziellen Börsengang an der SIX informieren.

Die Schweizer Behörden hatten Mitte 2019 ihre «Schutzmassnahmen» aktiviert, nachdem die Europäische Kommission der Schweiz die Börsenäquivalenz - also die Anerkennung der Gleichwertigkeit der Schweizer Börsenregulierung - aberkannt hatten. Gemäss den Massnahmen ist es Handelsplätzen mit Sitz in der EU untersagt, den Handel mit Beteiligungspapieren von Gesellschaften mit Sitz in der Schweiz anzubieten.

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