Tesla nach Zwischenfall auf Automesse im Visier der Behörden

Das Wichtigste in Kürze
- Eine Frau prangerte an der Automesse in Shanghai «Bremsversagen» bei Tesla-Auto an.
- Die chinesischen Behörden erklären nun sich «besorgt».
- Unternehmen müssten «die gesetzmässigen Rechte und Interessen der Verbraucher schützen».
Augenzeugen und ein Reporter der Zeitung «Global Times» stellten Videos mit den Aufnahmen ins Netz: Eine Frau kletterte auf ein Autodach und schrie, sie sei fast getötet worden, weil die Bremsen ihres Teslas versagt hätten. Sie trug ein T-Shirt mit dem Tesla-Logo und der Aufschrift «Bremsversagen».
Frau wurde von der Polizei verhaftet
Die Polizei in Shanghai nahm die Frau fest und steckte sie wegen Störung der öffentlichen Ordnung fünf Tage ins Gefängnis. Dennoch schaltete sich die Marktaufsichtsbehörde ein. Sie erklärte am Mittwoch, der Auftritt der Tesla-Kundin bei der Automesse habe «grosse Besorgnis ausgelöst».
Die Behörde habe daher angeordnet, «die gesetzmässigen Rechte und Interessen der Verbraucher zu schützen». Unternehmen müssten ihrer «wichtigen Verantwortung für Qualität und Sicherheit» nachkommen.
Chinesischer Verbraucherverband zeigt sich besorgt
Der chinesische Verbraucherverband erklärte sich ebenfalls «sehr besorgt». Bei Kundenbeschwerden müssten Unternehmen «sorgfältig zuhören» und den Kunden «vernünftige Erklärungen sowie effektive Lösungen» anbieten.

Tesla hatte am Dienstag auf der Online-Plattform Weibo erklärt: Das Unternehmen kümmere sich um jegliche Probleme - sei aber nicht bereit, «unzumutbare» Forderungen von Kunden zu erfüllen. Die staatliche Nachrichtenagentur Xinhua veröffentlichte daraufhin einen Kommentar - der Erklärung mangele es an «grundlegender Aufrichtigkeit».
Grosser Ansturm auf Markt für E-Autos
Tesla ist in China das meistverkaufte Elektroauto. Das US-Unternehmen produziert seit 2019 in Shanghai. Ein Viertel aller Teslas läuft mittlerweile dort vom Band. Aktuell drängen zahlreiche grosse chinesische Konzerne auf den lukrativen Markt für E-Autos: etwa die Smartphonehersteller Huawei und Xiaomi, der Onlinekonzern Alibaba oder der weltgrösste Drohnenhersteller DJI.