Südostbahn wächst im Fernverkehr - Kaum Erholung von Corona

Das Wichtigste in Kürze
- Dank des Fernverkehrs ist die Südostbahn im Jahr 2021 gewachsen.
- Das erste Betriebsjahr des Treno Gottardo von Basel/Zürich nach Locarno war erfolgreich.
Die Südostbahn (SOB) ist im vergangenen Jahr dank des Fernverkehrs gewachsen. Das Unternehmen transportierte rund 17 Millionen Fahrgäste, so viele wie noch nie. Das erste Betriebsjahr des Treno Gottardo von Basel/Zürich nach Locarno war erfolgreich. Die Zahlen lassen sich nur beschränkt mit den Vorjahren vergleichen, wie die SOB am Freitag mitteilte.
Im Dezember 2021 übernahm die SOB die zweite Fernverkehrslinie «Aare Linth» von Bern via Zürich nach Chur. Zuvor hatte die SOB bereits den Treno Gottardo von Basel und Zürich nach Locarno übernommen.
Im ersten Betriebsjahr lagen die Passagierzahlen knapp 30 Prozent über den coronabedingten Erwartungen. Auf dem touristisch geprägten Abschnitt zwischen Arth-Goldau und Bellinzona reisten sogar deutlich mehr Personen als vor Corona. Weiter übernahm die SOB Ende 2020 die Regionallinie S6 von Rapperswil SG nach Linthal GL.
1,36 Millionen Verlust im Geschäftsjahr 2021
Die SOB weist für das Geschäftsjahr 2021 einen Verlust von 1,36 Millionen Franken aus. Dieser sei vor allem auf die Investitionen für den Eintritt in den Fernverkehr und auf die Corona-Pandemie zurückzuführen, hiess es. Im Jahresergebnis eingerechnet ist eine Corona-Defizitdeckung von 5,1 Millionen Franken des Bundes.
Bei den Linien des regionalen Personenverkehrs stagnierten die Passagierzahlen wegen der Pandemie weiter. Eine leichte Erholung im Sommer 2021 wurde durch die Wiedereinführung strengerer Massnahmen im Herbst gestoppt. Die Verkehrserträge der SOB lagen allgemein noch 18 Prozent unter dem Niveau vor der Corona-Pandemie.
Durch die Übernahme der beiden Fernverkehrs-Linien Treno Gottardo und «Aare Linth» erhöhte sich der Personalbestand der SOB von 605 auf 815 Vollzeitstellen. Wegen der Linie «Aare Linth» rechnet das Bahnunternehmen für das laufende Jahr mit einer weiteren Zunahme der Passagierzahlen.