Start-ups weltweit erleben Geldregen

Das Wichtigste in Kürze
- 2021 haben Investoren Rekordgelder in junge Firmen investiert.
- Es ist einer Studie zufolge fast doppelt so viel wie im Vorjahr.
- Aufgrund des weltweiten Niedrigzins ist viel Geld im Markt, wovon Start-ups profitieren.
Start-ups weltweit haben im vergangenen Jahr Rekordgelder von Investoren eingeworben. Insgesamt flossen 671 Milliarden US-Dollar Risikokapital in junge Firmen. Dies zeigt eine am Mittwoch veröffentlichte Studie der Prüfungs- und Beratungsgesellschaft KPMG.
Das sei fast doppelt so viel Geld wie im coronageprägten Vorjahr (plus 94 Prozent). Ein grosser Teil der Investitionen ging der Studie zufolge an «Einhörner». Das sind Start-ups mit einer Marktbewertung von bereits mehr als einer Milliarde Dollar.
Durch erstarkte Digitalisierung mehr Investitionen
Viele Einhorn-Start-ups dürften zum möglicherweise letzten Mal hohe Summen aufgebracht haben, bevor sie ihren Ausstieg angingen, sagte KPMG-Experte Ashkan Kalantary. «Es entstehen aber in erheblichem Tempo auch immer wieder neue Einhörner.» Starke Investitionen und das anhaltende Streben nach Digitalisierung dürften dazu beitragen, dass die Wagniskapital-Investitionen im ersten Quartal 2022 hoch bleiben.
Start-ups mit ihren meist technologiebasierten Geschäftsmodellen profitieren davon, dass die Digitalisierung in der Pandemie einen Schub bekommen hat. Ob Homeoffice, Online-Shopping, Streaming, Essenslieferungen oder Finanzgeschäfte - Corona verstärkt Trends. Zudem ist angesichts der weltweiten Niedrigzinsen viel Geld im Markt.
Viele Start-ups ziehen in die USA
Start-ups sind auf Investoren angewiesen, da sie anfangs keine Gewinne schreiben. Spezialisierte Fonds und grosse Konzerne stecken Wagniskapital in junge Firmen in der Hoffnung, dass sich deren Ideen durchsetzen. Viele Start-ups zieht es in die USA mit ihrem starken Kapitalmarkt. Dort erreichten die Wagniskapital-Investments allein im Schlussquartal 2021 einen Rekord von rund 88,2 Milliarden Dollar, so KPMG.