Der Branchenverband Swissmem unterstützt den Rekurs des Stahlherstellers Schmolz + Bickenbach (S+B) gegen einen Entscheid der Übernahmekommission (UEK).
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Der Hauptsitz des Stahlkonzerns Schmolz + Bickenbach AG in Emmenbrücke LU. - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Branchenverband Swissmem unterstützt Stahlhersteller Schmolz + Bickenbach bei Rekurs.
  • Es sei «unverständlich», dass S+B keine Ausnahmeregelung zu einem Pflichtangebot erhält.
  • Durch den Entscheid der Übernahmekommission herrsche ein grosses Risiko für den Betrieb.
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Angesichts der dramatischen Lage von S+B sei es «unverständlich», dass die UEK eine Ausnahmeregelung zu einem Pflichtangebot verweigere. Der Verband der Schweizer Maschinen-, Elektro- und Metall-Industrie Swissmem erwartet, dass die Finanzmarktaufsicht (Finma) als zuständige Behörde den Rekurs gutheisst.

So soll der «fragwürdigen Entscheid» der Übernahmekommission aufgehoben werden. Im Gesetz sei vorgesehen, dass im Rahmen einer Sanierung eine Ausnahme von der Angebotspflicht gewährt werden könne, argumentiert der Verband.

800 Stellen in der Schweiz gefährdet

Durch die UEK-Ablehnung entstehe damit ein hohes Risiko, dass das über 170-jährige Unternehmen in absehbarer Zeit Konkurs anmelden müsse. In der Schweiz wären damit 800 Stellen gefährdet, weltweit wären rund 10'000 Arbeitsplätze betroffen. Darüber hinaus würden Tausende von Kleinaktionären ihre Investitionen verlieren.

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Jens Alder, Verwaltungsrats-Präsident von Schmolz + Bickenbach spricht an der Generalversammlung 2019 in Luzern. - keystone

Die UEK hat am vergangenen Freitag die Anträge der S+B-Aktionäre Bigpoint und Liwet abgelehnt. Sie wollten eine Ausnahme von einem Pflichtangebot beim Überschreiten der Beteiligungsgrenze von 33,3 Prozent. Es gebe Möglichkeiten zu einer Sanierung, ohne dass die Beteiligungsgrenze durch einen Aktionär überschritten werde, begründete die UEK. S+B hatte am (gestrigen) Montag dann Rekurs gegen den Entscheid angekündigt.

2. Dezember entscheidend für Schmolz + Bickenbach

Die S+B-Aktionäre sollen am 2. Dezember an einer ausserordentlichen Generalversammlung über eine Kapitalerhöhung im Volumen von mindestens 325 Millionen Franken entscheiden. Dabei hat die Bigpoint Holding von Martin Haefner, die derzeit 17,5 Prozent hält, ihre Unterstützung zugesagt.

So will sie ihre Beteiligung auf 37,5 Prozent ausbauen. Jedoch nur unter der Bedingung, dass sie von der Pflicht zur Abgabe eines Übernahmeangebots an die übrigen Aktionäre entbunden wird.

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