Richemont: Besitzerfamilie erhält Unterstützung in VR-Wahl

Das Wichtigste in Kürze
- Richemont wählt ein neues Mitglied des Verwaltungsrates.
- Die Publikumsräte sprachen sich dabei gegen den Bluebell-Kandidaten Trapani aus.
- Der 65-Jährige hätte zu enge Beziehungen zur Konkurrenz.
Die Besitzerfamilie des Schmuck- und Uhrenkonzerns Richemont um Präsident Johann Rupert erhält Unterstützung von den Publikumsaktionären. Somit zieht der Kandidat des aktivistischen Investors Bluebell nicht in den Verwaltungsrat ein.
An der Generalversammlung vom Mittwoch verlor der frühere Bulgari-Chef Francesco Trapani (65) die Wahl um den Sitz im Verwaltungsrat. Dieser wurde erstmals den Haltern von A-Aktien zugesprochen. Er erhielt nur 9,5 Prozent der Stimmen. An der Abstimmung waren nur die A-Aktionäre stimmberechtigt.
Präsident von Richemont wehrt sich gegen Trapanis Kandidatur
Mit ihren nicht-kotierten B-Aktien ist die Rupert-Familie knapp 10 Prozent am Konzern beteiligt. Sie hält zugleich die Stimmenmehrheit (51 Prozent) und durfte somit bei dieser Wahl nicht mittun. Sie schickte Wendy Luhabe um den Sitz der A-Aktionäre ins Rennen. Sie wurde mit 84,0 Prozent mit grosser Mehrheit gewählt.

Die Südafrikanerin Luhabe sitzt bereits seit zwei Jahren als unabhängige Vertreterin im Verwaltungsrat. Richemont hatte sie als Gegenkandidatin von Trapani aufgestellt. Präsident Rupert hatte sich im Vorfeld öffentlich gegen die Wahl von Trapani gewehrt.
Als früheres Geschäftsleitungs- und VR-Mitglied im französischen LVMH-Konzern seien Trapanis Beziehungen zur Konkurrentin zu gross, kritisierte er.