Nissan rechnet wegen Corona-Pandemie mit roten Zahlen

Das Wichtigste in Kürze
- Nissan rechnet für das abgelaufene Geschäftsjahr mit einem Verlust von 757 Mio Franken.
- Erstmals seit elf Jahren wird der Autobauer rote Zahlen schreiben.
Der japanische Renault-Partner Nissan rechnet wegen der Corona-Pandemie für das gerade abgelaufene Geschäftsjahr erstmals seit elf Jahren mit einem Nettoverlust.
Wie der Konzern letzte Woche bekanntgab, ist zum Bilanzstichtag 31. März mit einem Verlust von bis zu 95 Milliarden Yen (867 Millionen Franken) zu rechnen.
Nissan seit Ghosn-Rausschmiss unter Druck
Im Februar hatte der Autobauer noch mit einem Nettogewinn von 65 Milliarden Yen (593 Millionen Franken) gerechnet. Diese Zahl dürfte nun wegen der Folgen der Corona-Krise um 150 bis 160 Milliarden Yen (1,35 Milliarden Franken) niedriger liegen. Die Japaner verschoben die Vorlage seiner Jahresbilanz auf den 28. Mai.

Seit dem Rausschmiss des ehemaligen Verwaltungsratschefs Ghosn, steht das Management unter Druck, den Renault-Partner aus dem Tief zu führen. Ghosn ist in Japan unter anderem wegen Verstosses gegen Börsenauflagen angeklagt. Er ist in einer aufsehenerregenden Aktion unter Verstoss gegen Kautionsauflagen in den Libanon geflohen.
Das von Ghosn einst geschaffene und kontrollierte Bündnis aus Renault, Nissan und Mitsubishi geriet in eine schwere Krise. In den ersten neun Monaten des Geschäftsjahres schrumpfte der Nettogewinn bei Nissan. Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum sank er um 87,6 Prozent auf noch 39,27 Milliarden Yen (358 Millionen Franken).