Neue Regeln: UBS-Wegzug dennoch unwahrscheinlich

Der Bundesrat hat in dieser Woche strengere Kapitalregeln für die UBS vorgeschlagen. Die Bank soll nach der Übernahme der Credit Suisse zusätzlich 26 Milliarden US-Dollar an Kernkapital vorhalten, berichtet «Reuters».
Die Bank müsste künftig alle Auslandsbeteiligungen vollständig mit Eigenkapital absichern. Bisher waren es nur 60 Prozent, wie «CNBC» meldet.
Die Bank zeigt sich wenig begeistert und fürchtet Nachteile gegenüber der Konkurrenz. Laut dem Portal «Cash» betrachte das Geldhaus die Anforderungen als «extrem».
Expertin: Regeln für UBS nicht existenzbedrohend
In der Konsequenz wurde über einen freiwilligen Rückzug der UBS vom Standort Schweiz spekuliert. Analysten und Experten halten einen Wegzug jedoch für unwahrscheinlich.

Laut «CNBC» sehen sie die neuen Vorschriften zwar als Belastung, aber nicht als Grund für einen Standortwechsel. Auch die Wirtschaftsrechtlerin Corinne Zellweger-Gutknecht glaubt nicht, dass die UBS die Schweiz verlassen wird
Gegenüber der «Sonntagszeitung» erklärte sie, dass die Schweiz als Standort weiterhin attraktiv bleibe. Die regulatorischen Anpassungen seien zwar streng, aber nicht existenzbedrohend.
Wettbewerber im Vorteil?
Mit den neuen Regeln könnte die Kernkapitalquote der Grossbank auf etwa 17 Prozent steigen. Damit würde sie internationale Wettbewerber wie JPMorgan oder Goldman Sachs übertreffen, berichtet «Reuters».
Glaubst du, dass die UBS die Schweiz als Hauptstandort verlassen wird?
Die Schweizer Nationalbank unterstützt die Massnahmen und sieht darin eine Stärkung der Stabilität des Finanzsystems. Die UBS befürchtet hingegen, dass die neuen Regeln das Wachstum im Ausland erschweren könnten, wie «Regulation Asia» berichtet.
Die endgültigen Gesetzestexte werden frühestens 2027 verabschiedet. Bis zur vollständigen Umsetzung der Regeln kann es laut «Reuters» bis Mitte der 2030er Jahre dauern.