Der Skandal um unzulässige Wasserbehandlung belastet Nestlé. Doch die Entschuldigung des Konzerns lässt die Aktie steigen.
Nestlé Schild
Nach einer Entschuldigung vor dem Pariser Untersuchungsausschuss steigt die Nestlé Aktie leicht ins Plus. - keystone

Nestlé steht in Frankreich wegen unzulässiger Praktiken bei der Behandlung von Mineralwasser unter Druck. Nachdem sich der Konzern öffentlich entschuldigte, steigt die Aktie ins Plus, berichtet «Finanzen.net».

Vor einem Untersuchungsausschuss des Pariser Parlaments zeigte sich CEO Laurent Freixe reumütig. Er erklärte, die Praktiken seien nicht mit den Werten des Unternehmens vereinbar.

Betroffen waren Quellen in den Vogesen

Nestlé Waters habe alle notwendigen Massnahmen ergriffen, um diese zu beenden, wie «IT Boltwise» berichtet. Der Vorwurf: Quellwasser, das zeitweise nicht den Anforderungen entsprach, wurde unzulässig gefiltert und dennoch als natürliches Mineralwasser verkauft.

Nestlé Wasserflaschen
Nestlé soll mehrere Jahre Wasser aus Quellen unzulässig gefiltert haben und es dennoch als natürliches Mineralwasser verkauft haben. - keystone

Besonders betroffen waren Quellen in den Vogesen. Im September 2024 zahlte Nestlé eine Busse von zwei Millionen Euro, so «Finanzen.ch».

Skandal erschüttert Vertrauen in Nestlé

Die Enthüllungen werfen ein schlechtes Licht auf den Lebensmittelriesen. Laut «Finanzen.net» wurden illegale Filtermethoden offenbar seit Jahren angewendet.

Medienberichten zufolge waren einige Quellen mit Keimen und Chemikalien belastet. Dennoch wurde das Wasser als «natürliches Mineralwasser» vermarktet. Dies verstösst gegen EU-Richtlinien, wie «Foodwatch» hervorhebt.

Der Untersuchungsausschuss beschuldigt zudem die französische Regierung, seit 2022 von den Praktiken gewusst zu haben. Dies habe zu Wettbewerbsverzerrungen geführt, erklärte Berichterstatter Alexandre Ouizille laut «Finanzen.net».

Aktie im Plus trotz Kritik

Trotz des Skandals stieg die Nestlé-Aktie zuletzt leicht an. Analysten sehen die Entschuldigung als positiven Schritt für das Unternehmen.

Experten fordern jedoch strengere Kontrollen und Sanktionen, um ähnliche Vorfälle künftig zu verhindern. Die Diskussion um Qualitätsstandards bei Mineralwasser wird weitergehen, wie «IT Boltwise» berichtet.

Hätte die Regierung früher einschreiten sollen?

Für Nestlé bleibt die Herausforderung, das Vertrauen der Verbraucher zurückzugewinnen. Der Fall zeigt, wie wichtig ethisches Handeln in der Wirtschaft ist.

Ad
Ad

Mehr zum Thema:

RegierungWasserEuroEUNestléAktie