Nach Corona-Boom: Kühne+Nagel spürt 2023 Normalisierung

Die Kühne+Nagel-Gruppe hat im Geschäftsjahr 2023 auf allen Ebenen rückläufige Ergebnisse verzeichnet. Auch im vierten Quartal gingen Umsatz und Gewinn deutlich zurück. Die Dividende fällt nun leicht tiefer aus als im Vorjahr.
Der Nettoumsatz brach im vergangenen Jahr um 40 Prozent auf 23,8 Milliarden Franken ein, wie das Unternehmen am Freitag mitteilte. Dasselbe gilt für den um die volatilen Frachttarife bereinigten Rohertrag (-21 Prozent auf 8,8 Mrd.). In der Folge verschlechterten sich auch die Ertragskennzahlen deutlich. Das Betriebsergebnis (Ebit) halbierte sich auf 1,9 Milliarden Franken, ebenso der Reingewinn auf noch knapp 1,5 Milliarden.
«Roadmap 2026» verzeichnet gute Fortschritte
Die Aktionärinnen und Aktionäre sollen nun eine Dividende von 10.00 Franken pro Aktie erhalten (VJ 14.00 Fr.). Die Kennzahlen lagen mehrheitlich eher am unteren Ende der Erwartungen der Analystengemeinde (AWP-Konsens). Die sogenannte Konversionsmarge, die das Verhältnis von Ebit zu Bruttogewinn angibt, erreichte 22 Prozent (VJ 34 %). Sie gilt in der Branche als wichtige Kennzahl. Mittelfristig strebt das Unternehmen wieder einen Wert von 25 bis 30 Prozent an.
Betrachtet man nur das letzte Quartal des Jahres, so lag der Reingewinn bei 283 Millionen Franken, die Konversionsmarge bei knapp 16 Prozent (VJ 26 %). Die pandemiebedingte Sonderkonjunktur der Jahre 2021 und 2022 ist somit Geschichte. Das zeigte sich auch auf Mitarbeiterseite: Im vierten Quartal wurde ein Aufwand für Personalabbau in Höhe von 53 Millionen Franken verbucht.
«Wir haben mit verstärkten Restrukturierungsmassnahmen im vierten Quartal unsere Kostenbasis den Marktverhältnissen angepasst», wurde CEO Stefan Paul im Communiqué zitiert. Gleichzeitig sei es gelungen, Marktanteile in der Seefracht zu gewinnen. Bei den Initiativen der «Roadmap 2026» verzeichne das Unternehmen ausserdem gute Fortschritte. Ansonsten gibt das Unternehmen im Communiqué wie üblich keinen quantitativen Ausblick aufs laufende Geschäftsjahr.
Kühne+Nagel-Chef verdient 3,5 Mio. Fr.
Kühne+Nagel-Chef Stefan Paul hat im vergangenen Geschäftsjahr 2023 insgesamt rund 3,5 Millionen Franken verdient. Damit liegt sein Salär nur minimal tiefer als im Vorjahr. Pauls Lohn besteht aus einem Basissalär von 1,2 Millionen Franken, einem variablen Vergütungsteil in Höhe von rund 1,6 Millionen Franken sowie weiteren Komponenten wie dem Aktienplan.
Die anderen Geschäftsleitungsmitglieder erhielten zusammen Löhne in Höhe von 16,3 Millionen Franken. Die Verwaltungsratsmitglieder kamen zusammen auf eine Entschädigung in Höhe von 4,6 Millionen. Davon entfielen rund zwei Millionen auf VR-Präsident Jörg Wolle sowie rund 0,8 Millionen auf Firmenpatron Klaus-Michael Kühne.