Einen Tag vor Beginn eines Notenbanker-Treffens haben sich die Anleger an den US-Börsen nur vorsichtig aus der Deckung getraut. Der Leitindex Dow Jones Industrial gewann am Mittwoch zum Handelsende 0,18 Prozent auf 32 969,23 Punkte. Für den marktbreiten S&P 500 ging es um 0,29 Prozent auf 4140,77 Punkte hoch. Der technologielastige Nasdaq 100 legte um 0,28 Prozent auf 12 917,86 Zähler zu.
Wall Street
Ein Schild an der Wallstreet in den USA. - Pixabay

Das Wichtigste in Kürze

  • Durchwachsene Konjunkturdaten gaben weder den Aktienkursen Impulse noch sorgten sie für klare Hinweise auf die weitere Geldpolitik der US-Notenbank Fed.
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Die Märkte warten auf eine Rede von Fed-Chef Jerome Powell am Freitag in Jackson Hole im Bundesstaat Wyoming. Erwartet wird, dass die Fed ihren strikten Straffungskurs beibehält, um die hohe Inflation in den Griff zu bekommen. Gerätselt wird, ob der Leitzins im September um 0,5 oder 0,75 Prozentpunkte angehoben wird.

«Tatsache ist, dass Jackson Hole gelegentlich als Plattform genutzt wurde, um den Märkten klare Botschaften zu übermitteln, die nicht immer die erwarteten waren», sagt Analyst Craig Erlam vom Broker Oanda. «Es ist interessant, dass die Angst vor dem, was gesagt werden könnte, die Stimmung und die Märkte anscheinend viel stärker beeinflusst als das, was in den letzten Wochen tatsächlich gesagt wurde.» Auch Jens Franck, Leiter Portfoliomanagement beim Hamburger Fixed-Income-Spezialisten nordIX AG, hält Überraschungen für möglich.

Unter den Einzelwerten stachen Peloton, Bed Bath & Beyond und Farfetch mit prozentual zweistelligen Kurssprüngen heraus. Der Sportartikel-Spezialist Peloton will seine Fitnessgeräte künftig auch beim weltgrössten Onlinehändler Amazon verkaufen. Peloton-Aktien zogen daraufhin über 20 Prozent an. Für die Papiere des Einzelhändlers Bed Bath & Beyond ging die steile Berg- und Talfahrt mit einem Kursanstieg um 18 Prozent weiter. Dem «Wall Street Journal» laufen bei dem Unternehmen Verhandlungen über Kredite. Die Aktien gerieten bereits vor einiger Zeit ins Visier von Leerverkäufern geraten, die auf fallende Kurse setzen. Die Schwankungen sind beträchtlich.

Farfetch-Titel sprangen um mehr als 21 Prozent hoch. Der schweizerische Luxusgüterkonzern Richemont verkauft seine Mehrheitsbeteiligung an der Online-Handelsplattform Yoox-Net-a-Porter (YNAP) zum Grossteil an das Unternehmen. Die Anteile von Intuit rückten nach unerwartet starken Quartalszahlen des auf Steuersoftware spezialisierten Unternehmens im Nasdaq 100 um 4,9 Prozent vor.

Kräftige Verluste verbuchten hingegen die Aktien von Nordstrom und Advance Auto Parts. Der Modehändler übertraf zwar die Erwartungen an das zweite Quartal, enttäuschte jedoch mit geringer als erwarteten Jahreszielen. Die Nordstrom-Aktien brachen um 20 Prozent ein - das bedeutet den grössten Tagesverlust seit neun Monaten. Die Papiere des Autoteile-Händlers verloren fast zehn Prozent, nachdem Advance Auto Parts bei Vorlage seiner Quartalszahlen zugleich seine Jahresziele gesenkt hatte.

Der Euro bewegte sich wenig von der Stelle und kostete in New York zuletzt 0,9968 US-Dollar. Die Europäische Zentralbank hatte den Referenzkurs auf 0,9934 (Dienstag: 0,9927) Dollar festgesetzt; der Dollar hatte damit 1,0066 (1,0074) Euro gekostet.

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