Immobilien: Wieder mehr Mietwohnungen auf dem Schweizer Markt

Das Wichtigste in Kürze
- In der Schweiz gibt es deutlich mehr Mietwohnungsinserate.
- Die durchschnittliche Insertionsdauer sinkt jedoch auf 23 Tage.
- Die Wohnungsknappheit ist hierzulande also nach wie vor ein Thema.
- Am grössten ist sie in Chur, etwas entspannt hat sie sich in der Stadt Zürich.
Zum ersten Mal seit drei Jahren ist auf den führenden Schweizer Immobilienportalen wieder ein Anstieg bei den Mietwohnungsinseraten zu beobachten. Die Zahl der ausgeschriebenen Objekte erhöhte sich zwischen April 2024 und März 2025 schweizweit um rund 70’000 auf insgesamt 410’000 – dies entspricht einem Zuwachs von 21 Prozent im Vergleich zur Vorjahresperiode.
Zu diesem Ergebnis kommt die aktuelle OWI-Studie, die vom Swiss Real Estate Institute im Auftrag von SVIT Schweiz, HEV Schweiz und dem Immobilienportal newhome durchgeführt wurde.
Schweizer wechseln den Wohnort öfters
Bemerkenswert dabei: Trotz des gestiegenen Angebots hat sich die durchschnittliche Insertionsdauer um vier Tage verkürzt und liegt nun bei lediglich 23 Tagen (das sind vier Tage weniger als bisher). Die kürzere Verweildauer der Inserate bei gleichzeitig deutlich mehr Angeboten deutet auf eine erhöhte Umzugsaktivität hin.

Im zweiten Quartal 2024 zeigte sich das Insertionsvolumen besonders ausgeprägt. Ob der kurz davor angestiegene Referenzzinssatz und die Ankündigung von steigenden Mietzinsen zu einer Umzugswelle geführt haben, kann die Studie nicht abschliessend klären. Dass es in diesem Zusammenhang zu einem – vorerst leichten – Anstieg von Kündigungen und demzufolge Ausschreibungen kam, scheine als Erklärung jedoch naheliegend.
«Mehr Inserate, kürzere Insertionszeiten: Die Nachfrage übersteigt das Angebot weiterhin deutlich», hält Markus Meier, Direktor des HEV Schweiz, fest. Wer tiefere Mieten anstrebe, müsse den Wohnungsbau vorantreiben, statt ihn zu behindern – denn Regulierungen allein würden keinen zusätzlichen Wohnraum schaffen. «Es braucht echte Lösungen: mehr Flexibilität, mehr Tempo, mehr Bau – kurz: mehr Wohnraum.»
Sind Sie in den vergangenen drei Jahren umgezogen?
Leichte Entspannung in der Stadt Zürich
Die Zunahme des Insertionsvolumens sowie eine kürzere Insertionsdauer zeigte sich auch in der Mehrheit der Kantone. In allen 26 Kantonen nahm die Zahl der inserierten Mietwohnungen zu – in den meisten sogar im zweistelligen Bereich. In 23 Kantonen konnten Vermieter ihre Objekte zudem schneller vermieten. Lediglich in den Kantonen Zug, Schwyz und Zürich lagen die Insertionszeiten über dem Vorjahreswert.
Gemäss der Insertionsdauer ist die Wohnungsknappheit vor allem in der vergleichsweise kleinen Stadt Chur am ausgeprägtesten. Ebenfalls sehr angespannt ist die Lage in Winterthur, Genf und Luzern.

Bemerkenswert ist dafür, dass sich die Anspannung in der Stadt Zürich im Vergleich zu den zwei vorangegangenen Perioden etwas gelöst hat. Nachdem Zürich jahrelang zu den drei Städten mit der grössten Wohnungsknappheit gezählt hatte, liegt sie heute mit einer durchschnittlichen Insertionsdauer von 18 Tagen nur noch im Mittelfeld. Zum Vergleich dazu: In Bern und Basel bleibt die Knappheit nach wie vor spürbar.
Wie die aktuelle OWI-Studie zudem zeigt, liegen Kantone mit kurzer Insertionszeiten in den meisten Fällen auf einem hohen Mietzinsniveau, während Kantone mit entspannten Mietwohnungsmärkten wie Neuenburg und Jura ein tiefes Mietzinsniveau verzeichneten.
Roman Timm, CEO newhome, sagt dazu: «Die Studienergebnisse verdeutlichen die Dynamik auf dem Mietwohnungsmarkt und machen regionale Unterschiede klar sichtbar. Diese Entwicklungen spiegeln sich auch in der unterschiedlichen Zunahme von Suchabos auf unserem Immobilienportal wider, ein wichtiger Indikator für die regionale Nachfrage, neben der Insertionsdauer.»