Die grössten Ölförderländer wollen deutlich weniger Öl fördern als bisher, um den Verfall des Ölpreises zu stoppen.
Opex
Das Logo des Ölkartells Opec in Wien. - AFP/Archiv

Das Wichtigste in Kürze

  • Vereinbarung braucht aber noch die Zustimmung Mexikos.
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Die Organisation Erdöl exportierender Länder (Opec) und ihre Partnerländer vereinbarten am Freitagmorgen, die Produktion im Mai und Juni um zehn Millionen Barrel pro Tag zurückzufahren. Die in einer langen Videokonferenz erzielte Einigung kann nach Angaben der Opec aber erst in Kraft treten, wenn ihr auch Mexiko zugestimmt hat.

Der Ölpreis war in den vergangenen Wochen stark gefallen, zeitweise sogar auf den tiefsten Stand seit 18 Jahren. Gründe sind die weltweit geringe Nachfrage nach dem Rohstoff wegen der Coronavirus-Pandemie sowie ein Preiskrieg zwischen Russland und Saudi-Arabien.

Die Videokonferenz der Opec-Länder, ihrer im Verbund Opec+ zusammengeschlossenen Partner sowie weiterer Förderländer hatte am Donnerstagnachmittag begonnen und dauerte bis Freitagmorgen.

Laut der Vereinbarung soll die Produktion im Mai und Juni um die gewaltige Menge von zehn Millionen Barrel pro Tag zurückgefahren werden - ein Barrel sind 159 Liter. Von Juli bis Dezember soll die Produktion dann um acht Millionen Barrel täglich unter dem derzeitigen Niveau liegen. Mexiko ist der einzige grosse Ölförderstaat, der an dieser Vereinbarung bislang nicht beteiligt ist.

US-Präsident Donald Trump hatte am Donnerstag nach einem Telefonat mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin und dem saudiarabischen Kronprinzen Mohammed bin Salman in Washington erklärt, die Opec und ihre Partner stünden kurz vor einem «Deal».

Der grösste Knackpunkt in den Beratungen war laut der Finanznachrichtenagentur Bloomberg die Weigerung Mexikos, seinem Anteil an der Drossel der Fördermenge zuzustimmen, welcher sich auf 400.000 Barrel pro Tag belaufen würde. Mexikos Energieministerin Rocío Nahle García erklärte im Onlinedienst Twitter, ihr Land habe eine Kürzung um 100.000 Barrel pro Tag vorgeschlagen.

Vereinbart wurde nach Angaben der Opec auch eine weitere Telefonkonferenz am 10. Juni, bei der über «weitere Massnahmen» zur Stabilisierung des Ölpreises beraten werden soll.

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