Geberit schliesst 2020 mit starkem Quartal ab

Das Wichtigste in Kürze
- Der Sanitärtechnikkonzern Geberit hat trotz der Corona-Krise ihren Umsatz 2020 gesteigert.
- Durch das starke Schlussquartal hat die Firma die Erwartungen der Analysten übertroffen
- Dennoch bleibt der Konzern skeptisch. Die coronabedingte Unsicherheit sei noch zu gross.
Der Sanitärtechnikkonzern Geberit ist im Geschäftsjahr 2020 von der Corona-Krise nur vorübergehend gebremst worden. Ohne die negativen Währungseinflüsse ergab sich trotz der Schliessung von Baustellen im Frühjahr ein leichtes Umsatzwachstum. Die dabei noch einmal gesteigerte Gewinnmarge dürfte 2021 allerdings wieder etwas sinken.
Dank einem starken Schlussquartal hat der Sanitärtechnikkonzern die Umsatzerwartungen der Analysten übertroffen. Diese äusserten sich nicht nur deswegen wohlwollend, sondern auch wegen der hohen operativen Gewinnmarge. Bei der Aktie kommt es allerdings auf rekordhohem Niveau zu Gewinnmitnahmen.
Der Konzernumsatz nahm im Gesamtjahr 2020 um 3,1 Prozent auf 2,99 Milliarden Franken zwar ab, so der Konzern am Donnerstag. Unter Ausklammerung der negativen Währungseffekte ergab sich indes ein leichtes organisches Wachstum von 1,3 Prozent. Der Umsatz lag damit im oberen Bereich der Erwartungen.
Wachstum von Geberit im vierten Quartal bleibt robust
Grund dafür war das sehr robuste vierte Quartal. Das Wachstumstempo hat sich im Schlussquartal zwar wie angekündigt wieder verlangsamt, allerdings nur minim.
Die coronabedingten Restriktionen hätten vor allem im zweiten Quartal zu einem deutlichen Rückgang geführt. Dies habe aber im zweiten Semester kompensiert werden können, hiess es in einer Mitteilung von Geberit. Trotz der Krise habe man damit weitere Marktanteile gewonnen. Geberit führt dies auch auf den Verzicht von Kurzarbeit zurück.

In der Hauptregion Europa entwickelten sich die Märkte im vierten Quartal unterschiedlich. Dabei resultierte einzig auf der iberischen Halbinsel ein Minus. Im wichtigsten Einzelmarkt Deutschland zogen die Verkäufe organisch um über 13 Prozent an. Im ebenfalls wichtigen Heimmarkt Schweiz waren es beinahe 9 Prozent.
«Väterchen Staat» war mit seinen Konjunkturprogrammen dabei nicht der einzige Treiber. Geberit profitierte auch von Nachholeffekten und einem wieder zunehmenden Lageraufbau beim Grosshandel. Der wichtigste Einfluss in Deutschland war die temporäre Reduktion der Mehrwertsteuer gewesen.
Marge steigt auf hohem Niveau weiter
Beim Ausblick zeigte sich Geberit wortkarg. Er werde keinerlei Aussagen zu den Erwartungen für das laufende Jahr machen, sagte Konzernchef Christian Buhl in einer Telefonkonferenz: «Dafür sind die Unsicherheiten im Zusammenhang mit Covid zu hoch.»
Etwas deutlicher wurde der Geberit-Chef mit Blick auf die im vergangenen Jahr erreichte EBITDA-Marge im Bereich von rund 31 Prozent. «Dieses Profitabilitäts-Level ist nicht nachhaltig», so Buhl. Er rechnet mit steigenden Kosten für das Personal, für das Marketing oder auch für die Digitalisierung.

Weiter gab das Unternehmen den Rücktritt des langjährigen Finanzchefs Roland Iff auf Ende 2021 bekannt. Er startete seine Laufbahn bei Geberit bereits 1993. Im Jahr 2005 übernahm er die Finanzen und seither ist er auch Teil der Konzernleitung.