Fusionen und Übernahmen erholen sich 2021 von Corona-Flaute

Das Wichtigste in Kürze
- Durch die Corona-Pandemie wurden Fusionen von Firmen ausgebremst.
- 2021 verdoppelte sich das Transaktionsvolumen wieder.
- Auch für das Jahr 2022 sind die Prognosen vielversprechend.
Tiefe Zinsen, hohe Liquidität sowie eine positive Marktstimmung haben den Markt für Fusionen und Übernahmen im vergangenen Jahr belebt. Die Transaktionen mit Schweizer Beteiligung verdoppelten sich 2021 laut einer Studie fast, während sich das Transaktionsvolumen beinahe verdreifachte.
Die Anzahl der Transaktionen mit Schweizer Beteiligung stieg 2021, wie das Beratungsunternehmen KPMG am Montag mitteilte.
Corona bremst Fusionen
2020 hatte Corona das Übernahmegeschäft gebremst. Mit dem Beginn der Pandemie ging die Anzahl der Transaktionen mit Schweizer Beteiligung deutlich zurück. Sodass das Transaktionsvolumen 2020 nur noch halb so gross war wie 2019. Auch waren Mega-Deals ausgeblieben.
Im vergangenen Jahr gab es dann nicht nur eine Erholung, sondern 2021 war auch das stärkste der vergangenen zehn Jahre: Auffällig sei erneut die grosse Bedeutung von Private-Equity-Gesellschaften, die an jeder dritten Transaktion beteiligt gewesen seien.
Nach Branchen stammten vier der zehn grössten Transaktionen aus der Pharma- und Biotechbranche. Das Transaktionsvolumen in diesem Sektor explodierte von rund 6 Milliarden Dollar auf rund 56 Milliarden. Ins Gewicht fiel laut KPMG dabei vor allem der grösste Deal des Jahres: der Verkauf der Roche-Anteile von Novartis zurück an Roche für rund 21 Milliarden Dollar.

Ausserdem schlägt sich die zunehmende Digitalisierung auf das Geschäft mit Fusionen und Übernahmen nieder: Von den 604 Fusionen und Übernahmen gingen im vergangenen Jahr 105 auf das Konto der TMT-Branche (Technologie, Medien und Telekommunikation). In der Industrie machten 100 Transaktionen ein Volumen von rund 10 Milliarden aus.
Entgegen der Meinung, Schweizer Firmen würden zusehends von ausländischen Firmen aufgekauft, zeigten die Daten ein anderes Bild. Hiesige Unternehmen erwarben 2021 in 279 Fällen ausländische Unternehmen respektive Unternehmensanteile. Während ausländische Firmen lediglich in 141 Fällen Schweizer Firmen übernahmen.
Jahr 2022 soll sehr aktiv werden
Mit Blick in die Zukunft rechnet das Beratungsunternehmen mit einem sehr aktiven Jahr 2022. Mögliche neue Corona-Varianten sowie Lieferkettenprobleme hätten bereits im vergangenen Jahr nicht auf die grundsätzlich positive Investorenstimmung gedrückt, so die Aussage.
Und inwieweit die zunehmende Inflation das M&A-Geschäft ein wenig hemmen wird, bleibe zwar abzuwarten, aber: «Im Moment spüren wir nichts von einer Abkühlung. Unsere Auftragsbücher sind nach wie vor sehr gut gefüllt», sagte Timo Knak, Leiter Mergers & Acquisitions bei KPMG.