Forschung und Entwicklung in der Schweiz überwiegend hausgemacht

Das Wichtigste in Kürze
- Schweizer Unternehmen sind stark an Forschung und Entwicklung beteiligt.
- In der Pharmaindustrie und Technologie sind ausländische Beteiligungen prägend.
- Der Schweizer Markt ist attraktiv für Forschung und Entwicklung.
Fünf von sechs Unternehmen, die in der Schweiz Forschung und Entwicklung (F+E) betreiben, sind unter inländischer Kontrolle. Der Anteil ausländischer Firmen an F+E in der Schweiz variiert aber nach Branche: Die höchsten Aufwendungen leisten ausländische Unternehmen in technologischen Sparten. Dort stellen sie 28 Prozent der Ausgaben und 34 Prozent des Personals für F+E.
Am zweitstärksten beteiligen sich ausländische Firmen hinsichtlich Ausgaben und Personal in der Sparte Forschung und Entwicklung. Da tragen sie knapp ein Viertel der Kosten und stellen 28 Prozent des Personals.
In Pharmaindustrie: ein Viertel ausländische Firmen
Zahlenmässig sind ausländische Firmen dagegen in der Sparte Chemie und Pharma am stärksten vertreten: Knapp ein Viertel der Unternehmen, die in dieser Sparte in der Schweiz F+E betreiben, sind unter ausländischer Kontrolle.

Das geht aus einer am Freitag vom Bundesamt für Statistik publizierten Broschüre hervor. Diese schätzt erstmals die Bedeutung der Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten, die Unternehmen in der Schweiz erbringen. Dabei geht es konkret um Unternehmen, die Teil einer ausländischen multinationalen Unternehmensgruppe sind. Die Ergebnisse basieren auf den jüngsten Zahlen der BFS-Statistik «Forschung und Entwicklung der Privatunternehmen im Jahr 2019».
Schweizer Unternehmen dominieren in Forschung
Die multinationalen Unternehmensgruppen, die in der Schweiz F+E betreiben, sind gemäss BFS hauptsächlich in Europa und den Vereinigten Staaten ansässig. Die F+E-Aufwendungen von nicht-schweizerischen Unternehmen verteilen sich auf 19 Prozent mit Sitz in Deutschland, 6 Prozent mit Sitz in Frankreich. 22 weitere Prozent kommen von Unternehmen aus anderen EU-Staaten und 31 Prozent von US-Unternehmen. Die Anteile an Personal sind in Unternehmen aus diesen vier Herkunftsregionen prozentual leicht höher.

Die Erhebung zeigt laut BFS «eine klare Dominanz der inländischen Unternehmen im Forschungsbereich». Die grössere Konzentration von ausländischen Unternehmen in der Sparte Technologie sei «möglicherweise ein Zeichen der Attraktivität gewisser Schweizer Cluster im Bereich der Mikrotechnik und Mikroelektronik sowie in neueren Bereichen wie der Blockchain-Technologie».