Eurobus-Chef wehrt sich gegen Vorwurf der «Rosinenpickerei»

Das Wichtigste in Kürze
- Der Nationalrat hatte letzte Woche eine Verschärfung des Personenbeförderungsgesetzes empfohlen.
- Damit wolle er die «Rosinenpickerei» auf gefragten Strecken stoppen.
- Der Eurobus-Chef bestreitet nun aber den Vorwurf der «Rosinenpickerei».
- Sein Unternehmen wolle der Bahn keine Kundschaft wegnehmen.
Der Chef von Eurobus Andreas Meier wehrt sich gegen den Vorwurf der «Rosinenpickerei». Sein Unternehmen wolle nicht der Bahn Kunden wegnehmen, sondern Autofahrer dazu bringen, den Bus zu benutzen.
Eurobus gehe es darum, das aktuelle Angebot zu ergänzen und die Bergregionen besser anzubinden, so Meier in einem Interview mit dem «SonntagsBlick». Man habe sehr positive Rückmeldungen erhalten, von diversen kantonalen und lokalen Verkehrsämtern.
Das Busunternehmen reichte zuvor ein Konzessionsgesuch für sieben Linien ein. Unter anderem sind täglich zwei bis vier Verbindungen von Zürich nach Grindelwald und Davos geplant. Täglich bis zu sechs Mal will Eurobus von Bern nach Montreux VD fahren. Ebenfalls vorgesehen sind Verbindungen nach Basel, Genf und ins Tessin.
Politik will Fernbusse bremsen
Die Verkehrskommission des Nationalrats hatte vergangene Woche mit Stichentscheid der Präsidentin eine Verschärfung des Personenbeförderungsgesetzes empfohlen. Demnach sollen Fernbuslinien keine Konkurrenz zum bestehenden Angebot im öffentlichen Verkehr sein. Es gehe darum, «Rosinenpickerei» auf besonders lukrativen Strecken zu verhindern.
Der Ständerat hatte im Dezember entschieden, den Fernbusverkehr in der Schweiz nicht vollständig zu liberalisieren. Er lehnte eine Motion aus dem Nationalrat oppositionslos ab.