Mit einer missverständlichen Werbung hat die Supermarktkette Edeka den Zorn von Landwirten auf sich gezogen.
Bauern-Protest vor Edeka-Lager
Bauern-Protest vor Edeka-Lager - dpa/dpa/picture-alliance

Das Wichtigste in Kürze

  • Bauern blockieren aus Protest Lager - Handelskette spricht von Missverständnis.
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Der Edeka-Regionalverbund Minden-Hannover veröffentlichte anlässlich seines 100-jährigen Bestehens ein Plakat mit Komiker Otto Waalkes in Anzug und Fliege und der Aufschrift «Essen hat einen Preis verdient: den niedrigsten». Aus Protest gegen die Kampagne blockierten Bauern in der Nacht zum Montag die Zufahrt zu einem Edeka-Grosslager in Niedersachsen.

Wie die Polizei im Kurzbotschaftendienst Twitter mitteilte, demonstrierten die Landwirte auf den Zufahrtsstrassen zum Edeka-Lager im niedersächsischen Wiefelstede nahe Oldenburg. Rund 200 Fahrzeuge waren demnach daran beteiligt und sorgten über Stunden für Verkehrsbehinderungen.

«Wir haben kein Verständnis dafür, dass Edeka zu seinem Jubiläum nichts anderes als der 'niedrigste Preis' einfällt», kritisierte der Präsident des Deutschen Bauernverbandes, Joachim Rukwied, die Werbekampagne des Edeka-Regionalverbunds. Die Werbung ziele darauf ab, dass «hochwertige Lebensmittel verramscht werden». So werde jedoch keine Wertschätzung für Lebensmittel erzeugt.

Auch Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner (CDU) äusserte Verständnis für den Ärger der Bauern. «Dass gerade Lebensmittel immer wieder für Lockangebote und für Dumpingpreise herhalten müssen, kann ich beim besten Willen nicht mehr nachvollziehen», kritisierte Klöckner. Letztlich müssten immer die Erzeuger Tiefstpreise ausbaden.

Der Edeka-Verbund Minden-Hannover sprach dagegen von einem Missverständnis. Ziel der Kampagne sei es gewesen, die Ortschaften im Absatzgebiet einzeln anzusprechen, teilte das Unternehmen mit. Bei dem kritisierten Plakat sei die niedersächsische Gemeinde Essen gemeint gewesen - «und nicht Essen im Sinne von Lebensmitteln».

Zudem gingen die angekündigten Preisreduzierungen nicht zu Lasten der Landwirte, sondern würden vom Grosshandel getragen, erklärte der Edeka-Regionalverbund. Die missverständlichen Plakate wurden demnach «nach den ersten Hinweisen umgehend entfernt».

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