Die spanische Grossbank BBVA bereitet die Übernahme des heimischen Rivalen Banco Sabadell vor. Das ist bereits die dritte grosse Banken-Fusion im Jahr 2020.
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Der Schriftzug BBVA ist an der Fassade des Hauptsitzes der Bank in Madrid zu sehen. (Archivbild) - dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Die BBVA befindet sich in Fusionsgesprächen mit dem lokalen Rivalen Banco Sabadell.
  • Nach dem Verkauf der US-Tochter hat die Grossbank genügen Geld für die Fusion.
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Spaniens Banken fackeln nicht lang. Die Konzernleitung der BBVA hat erst den 12 Milliarden Euro schweren Verkauf der US-Tochter unter Dach und Fach gebracht. Nun startete sie bereits offizielle Fusionsgespräche mit dem kleineren heimischen Rivalen Banco Sabadell. In ein paar Wochen solle klar sein, ob es zu einer Fusion komme, sagte Sabadell-Chef Jaime Guardiola am Dienstag.

Dritte Fusion in Spaniens Finanzbranche

Durch den Zusammenschluss von BBVA und Sabadell entstünde die zweitgrösste spanische Bank. Die Bilanzsumme würde dann rund 600 Milliarden Euro betragen. Der gemeinsame Börsenwert beliefe sich dann auf 27 Milliarden Euro.

Es ist bereits das dritte grosse Fusionsvorhaben in Spaniens Finanzbranche dieses Jahr. Der Druck für die dortigen Banken ist noch grösser als andernorts in Europa: Die niedrigen Zinsen im Euro-Raum belasten seit Jahren die Erträge. Spaniens Wirtschaft liegt am Boden und das Coronavirus wütet dort so schlimm wie in kaum einem anderen europäischen Land.

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Das Logo der spanischen Bank Bankia. - AFP/Archiv

Erst vor ein paar Monaten besiegelten Bankia und Caixabank einen Zusammenschluss zum grössten Geldhaus Spaniens. Im Oktober verkündeten Unicaja und Liberbank Fusionsgespräche. Santander-Chef José Antonio Alvarez sagte bei einer Branchenkonferenz, heimische Fusionen seien die beste Möglichkeit zum Kostensparen. Bei länderübergreifenden Zusammenschlüssen sei dies deutlich schwieriger.

Genug Geld für Übernahme

Durch den Verkauf des US-Geschäfts für 11,6 Milliarden Dollar füllte BBVA die Kassen für eine Übernahme im Heimatmarkt. Sabadell ist an der Börse gut zwei Milliarden Euro wert. BBVA kommt auf eine Marktkapitalisierung von mehr als 24 Milliarden Euro.

Analysten hoben den Daumen für die Fusionspläne. Die Banken würden zusammen ein Viertel des Kreditmarktes kontrollieren und es gebe viel Potenzial für Einsparungen. Das geschieht vor allem durch den Abbau von Filialen, erklärten Analysten von JP Morgan.

Sabadell-Aktien sprangen um fünf Prozent nach oben. BBVA-Titel gaben leicht nach. Sie hatten allerdings am Montag in Folge des US-Deals um 15 Prozent zugelegt.

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