Drei Anbieter von elektronischen Patientendossiers spannen zusammen

In den Markt für elektronische Patientendossiers (EPD) in der Schweiz kommt Bewegung: Drei der derzeit acht Anbieter bieten dieses Dossier ab dem kommenden Jahr unter der Marke «CARA» gemeinsam an.
Es handelt sich um die Anbieter «eHealth Aargau», um den Verein «eSANITA» und um den Westschweizer Verband «CARA».
Wie die drei Organisationen am Montag mitteilten, werden sie alle ihre Unabhängigkeit behalten, doch gemeinsam die «CARA»-Plattform betreiben. Das vereinfache die Verwaltung, spare Kosten und ermögliche die landesweite Einführung von elektronischen Patientendossiers.
Die Rolle des Postdienstes bei EPDs
«eHealth Aargau» eröffnete laut der Mitteilung 2020 das erste EPD der Schweiz und vereint alle Leistungserbringer dieses Kantons und «zunehmend solche aus der ganzen Schweiz». In «eSANITA» arbeiten Spitäler, Kliniken, Pflegeheime, Apotheken aus fünfzehn Kantonen der Deutschschweiz zusammen.
«CARA» wird von den Kantonen Freiburg, Genf, Jura, Wallis und Waadt getragen. Die Schweizerische Post gab am Montag bekannt, sie bedauere, dass «CARA» nicht mehr auf ihre EPD-Lösung setze.
Allerdings sei die Konsolidierung der Schweizer EPD-Anbieter zu begrüssen. Mit 58'000 eröffneten EPD sei die von der Post getragene EPD-Anbieterin respektive «Sanela» die grösste der Schweiz.
Vorteile des elektronischen Patientendossiers
EPD-Anbieter werden auch «Stammgemeinschaften» genannt. Das EPD ist eine elektronische Ablage von Dokumenten und Daten mit wichtigen Informationen rund um die Gesundheit der Patientinnen und Patienten.
Wer ein EPD eröffnen will, muss eine zertifizierte elektronische Identität haben und als Erstes einen EPD-Anbieter wählen. Dazu gibt es ein Übersichtsportal auf dem Internet.
Mit dem elektronischen Patientendossier sollen die Qualität der medizinischen Behandlung gestärkt, die Behandlungsprozesse verbessert, die Patientensicherheit erhöht und die Effizienz des Gesundheitssystems gesteigert werden.