Deutsche Bank macht 2019 Verlust von insgesamt 5,7 Milliarden Euro

Das Wichtigste in Kürze
- Finanzinstitut sieht sich bei grossangelegtem Umbau aber auf Kurs.
Allein im vierten Quartal betrug der Nettoverlust demnach rund 1,5 Milliarden Euro. Er sei «vollständig zurückzuführen auf die umbaubedingten Belastungen».
Diese Belastungen «liegen weitgehend im erwarteten Rahmen», erklärte die Bank. Sie hatte im vergangenen Sommer eine umfassende Neuaufstellung beschlossen, um profitabler und kundenorientierter zu werden. Die «radikalste Transformation der Deutschen Bank seit zwei Jahrzehnten» habe «natürlich» ihren Preis, sagte Konzernchef Christian Sewing in Frankfurt am Main, der Jahresverlust hätte «niemanden überraschen» sollen.
Beim Umbau sieht Sewing sein Unternehmen aber im Plan: «Wir sind auf einem guten Weg und unsere Strategie greift», sagte er. Die Deutsche Bank habe «in manchen Bereichen sogar mehr abgearbeitet als ursprünglich geplant». Das Kreditinstitut verbuchte nach eigenen Angaben bereits 70 Prozent der bis 2022 erwarteten Gesamtkosten für den Umbau und ist «zuversichtlich», diesen mit vorhandenen Mitteln stemmen «und nun wieder wachsen zu können».
2018 hatte Deutschlands grösste Bank nach drei Verlustjahren 341 Millionen Euro Nettogewinn gemacht. Das den Aktionären zurechenbare Ergebnis ist 2019 dagegen das fünfte Jahr in Folge negativ. Die Bank hatte zuletzt umgerechnet knapp 88.000 Vollzeit-Mitarbeiter, etwa 4000 weniger als ein Jahr zuvor.
Der Bonustopf für die Vorstandsmitglieder der Deutschen Bank fällt nach «Handelsblatt»-Informationen für das vergangene Geschäftsjahr mit gut 13 Millionen Euro etwa halb so gross aus wie im Vorjahr. Wie Aufsichtsratsvize Detlef Polascheck der Zeitung sagte, verzichteten sie «von sich aus» auf ihre «individuelle erfolgsabhängige Vergütung». Für die verlustreichen Geschäftsjahre 2016 und 2017 hatte der Vorstand auf Boni verzichtet. Erst 2018 liess sich die Führungsriege wieder eine variable Vergütung zahlen.